Streitkultur
So sehr man sich auch bemüht – irgendwann kommt es doch zum Streit. Gerade jetzt in der Ausnahmesituation. Das ist ganz normal und geht vielen Paaren so. Doch ob ein Streit dafür sorgt, dass die Fronten sich verhärten und alles nur noch schlimmer wird, oder ob er im Gegenteil hilft, Konflikte zu klären – das können Sie und Ihr Partner beeinflussen.
Es gibt ein paar Techniken, die verhindern können, dass ein Streit eskaliert. Man kann z.B. vereinbaren, dass jemand „Stopp!“ ruft, wenn es ihm zuviel wird. Das muss der andere dann respektieren. Der Streit wird vertagt, bis die Gemüter sich wieder etwas beruhigt haben und ein konstruktives Gespräch möglich ist. Wer zuvor „Stopp!“ gerufen hat, sollte nach einiger Zeit wieder auf den anderen zugehen und an das Gespräch anknüpfen.
Wichtig ist auch, während eines Streits zu respektieren, wenn der andere sprechen will. Auch wenn es Sie ärgert, was er sagt – lassen Sie ihn ausreden, danach können Sie Ihre Position vertreten.
Vermeiden Sie Verallgemeinerungen! Statt „immer“ und „nie“ reden Sie lieber über konkrete Situationen und beschreiben Sie genau, was Sie stört und was Sie sich stattdessen wünschen. Auch hier sind Ich-Botschaften („Ich bin genervt, wenn ich deine Wäsche in den Korb legen muss. Ich will, dass du das selbst machst.“) besser als allgemeine Vorwürfe („Nie räumst du dein Zeug weg!“).
Bitten Sie umgekehrt auch Ihren Partner darum, Ihnen zu sagen, was er möchte und wie es ihm geht. Wer das Gefühl hat, mit seinen Bedürfnissen gehört zu werden, hat oft keinen Grund mehr, wütend zu sein. Wenn sich alle Seiten beruhigt haben, kann man gemeinsam nach Kompromissen suchen.
Und noch ein letzter Tipp zum Thema Streit: Entschuldigungen helfen oft und schaden (fast) nie.