Alltag anders
Corona hat auch den Alltag zuhause verändert. Gewohnte Abläufe funktionieren nicht mehr. Das unfreiwillig veränderte Leben muss gemeinsam neu gestaltet werden: Wer wäscht jetzt, putzt, kauft ein? Wer kocht, wenn Hort, Kita und Kantine geschlossen haben? Wer beschult und bespaßt die Kinder? Wer kann wann im Home Office arbeiten? Wer darf welchen Raum nutzen? Wer schlichtet den Streit, wenn alle vom vielen Aufeinanderhocken genervt sind?
Partner gehen mit diesen Aufgaben und der zusätzlichen Belastung unterschiedlich um. Die Frage, wie man es richtig macht, führt schnell zum Streit. Für viele Paare ist es hilfreich, Struktur in den Alltag zu bringen und normale Rituale und Abläufe, so gut es geht, weiterzuführen.
Wo das nicht funktioniert, sollten Sie sich absprechen und klar festlegen, wer wann wofür zuständig ist. Wer Kinder hat, sollte auch für die Betreuung einen Plan aufstellen. Vereinbaren Sie auch, wer wann im Home Office arbeiten kann. Vielleicht steht dafür ein Raum in der Wohnung zur Verfügung oder man kann z.B. im Schlafzimmer einen improvisierten Schreibtisch aufbauen?
Versuchen Sie, die Aufgaben und Zeiten gerecht zu verteilen. Wenn beide mit dem vereinbarten „Stundenplan“ einverstanden sind, ist es später viel leichter, sich daran zu halten.
Geben Sie dem Partner und sich selbst etwas Zeit, sich auf die neuen Abläufe einzustellen. Es muss nicht alles sofort reibungslos funktionieren. Wenn Sie dann nach ein oder zwei Wochen merken, dass es irgendwo immer wieder hakt – sprechen Sie darüber. Am besten in einer ruhigen Minute, wenn die Wogen sich wieder geglättet haben. Erklären Sie Ihrem Partner, was Ihrer Meinung nach nicht funktioniert, hören Sie sich seine Meinung an und versuchen Sie, einen gemeinsamen Weg zu finden, wie Sie Ihren Alltag im Ausnahmezustand organisieren können.