Warum SOS-Kinderdorf in Guinea-Bissau tätig ist
In den letzten Jahren gab es trotz der schwierigen politischen und sozialen Lage in Guinea-Bissau Verbesserungen in Bezug auf das Wohlergehen der Kinder. So hat sich beispielsweise die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren und bei Neugeborenen verbessert. Dennoch bleiben viele Probleme bestehen. Die Impfquoten sind zurückgegangen und die Unterernährungsrate stagniert. Kinderheirat, Gewalt gegen Frauen und weibliche Genitalverstümmelung sind nach wie vor große Hindernisse für die Gleichstellung der Geschlechter und für die Rechte der Kinder.
Kinderarbeit
Die meisten Kinder in Guinea-Bissau haben bestimmte Pflichten zu erfüllen. Entweder zu Hause, auf dem Feld oder auf der Straße. Kinderarbeit kann zu körperlichen und geistigen Schäden und manchmal sogar zum Tod führen. Sie kann zu Sklaverei und sexueller oder wirtschaftlicher Ausbeutung führen. In fast allen Fällen hindert sie die Kinder daran, eine Schule zu besuchen und medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen. Das schränkt ihre Grundrechte ein und bedroht ihre Zukunft.
Gewalt gegen Frauen
Guinea-Bissau hat alle Formen der weiblichen Genitalverstümmelung verboten. In den letzten Jahren ist jedoch ein Anstieg der Fälle zu verzeichnen. Die Weltgesundheitsorganisation definiert sie als „die teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren weiblichen Genitalien oder andere Verletzungen der weiblichen Genitalien aus nicht medizinischen Gründen“. Es ist eine schädliche Praxis, die die Rechte von Mädchen verletzt und sich negativ auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Sie kann als direkter Ausdruck von Geschlechterungleichheit angesehen werden.