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Das Ressort Pädagogik sichert die fachliche Qualität in den SOS-Einrichtungen. Und beteiligt sich am wissenschaftlichen Diskurs der Kinder- und Jugendhilfe.
Die Ausbreitung des Coronavirus führt in allen Bereichen der Gesellschaft zu Krisensituationen – auch die Kinder- und Jugendhilfe steht vor enormen Herausforderungen.
Der SOS-Kinderdorf e.V. ist eine renommierte Hilfsorganisation und ein bundesweit tätiger Jugendhilfeträger – mit einer klar definierten Satzung, einem zukunftsweisenden Leitbild und einer fundierten Strategie.
Herzlich Willkommen auf den Seiten zu unserem Jahresbericht 2021. Hier erhalten Sie ausgewählte Artikel zum Durchlesen und Stöbern. Am Ende dieser Seite steht Ihnen der gesamte Jahresbericht 2021 zur Ansicht als PDF oder zum Download zur Verfügung. Viel Spaß!
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Wirkungsbericht: Starke Gemeinschaft, starke Familien in Deutschland
Das haben wir 2022 erreicht
Energiekrise, Inflation und explodierende Preise: die Folgen des Ukrainekriegs treffen in Deutschland vor allem benachteiligte Familien schwer. Mit offenen und leicht zugänglichen Angeboten fangen wir Eltern und ihre Kinder in unseren SOS-Familien- und Mütterzentren sowie Mehrgenerationenhäusern auf. Wir stehen an ihrer Seite, damit sie diese bedrückende Zeit nicht alleine durchstehen müssen und entlasten sie im Alltag.
Die offenen Angebote ermöglichen benachteiligten Menschen die Teilhabe an der Gemeinschaft, sie schaffen Bildungschancen und tragen zur Stärkung von Familien bei. Die Hilfe im Kleinen hat auch gesellschaftliche Auswirkungen, denn sie leistet einen Beitrag zu Chancengerechtigkeit und sozialem Frieden. In 2022 wurden 903.919 Mal offene Angebote in Anspruch genommen.
Wie haben wir Familien und Einzelpersonen durch offene Angebote unterstützt?
Die Betroffenen lernten Problemlagen und Ressourcen zu erkennen, um anstehende familiäre Krisen selbst zu verhindern;
sie erlebten soziale Gemeinschaft und Chancengerechtigkeit, fühlten sich zugehörig und konnten so ihr Selbstvertrauen stärken;
die Unterstützung ermöglichte es ihnen, sich auszuprobieren, ihre Potenziale zu entfalten und neue Perspektiven für ihr Leben zu entwickeln.
Wir vermitteln den Leuten hier, dass sie nicht alleine sind und dass wir es gemeinsam schaffen.
Ukrainehilfe im Mütterzentrum: Ein Neuanfang in Salzgitter
Als am 24. Februar 2022 der Krieg in der Ukraine ausbrach, packten hunderttausende Familien ihr Hab und Gut ein und flohen aus dem Land – viele bis nach Deutschland. Der Weg führte einige von ihnen auch ins SOS-Mütterzentrum nach Salzgitter.
Eine Decke, zwei Kissen und vier Spielzeugautos für den zweijährigen Rayan: Mehr haben Emran und Yana bei ihrer überstürzten Flucht aus Kiew nicht dabei. Schnell hatte das Ehepaar nach Beginn der russischen Invasion alles ins Auto geladen und war nach Deutschland geflohen. Ihre Flucht führt die Drei nach Salzgitter.
Emran, Yana und Rayan fühlen sich wohl bei SOS-Kinderdorf.
Bei einem Spaziergang mit Rayan stoßen sie dort auf das SOS-Mütterzentrum. „Wir hatten den Spielplatz gesehen und es hat uns hier sofort gefallen“, erzählt Emran. SOS-Kinderdorf hat im Mütterzentrum verschiedene Hilfen für die Ukraine-Flüchtlinge ausgebaut und passt diese durchgehend an die aktuellen Bedürfnisse der Geflohenen an.
Unterstützung in allen Lebenslagen
Eine Sprachmittlerin und andere Mitarbeitende helfen den Flüchtlingen bei allen erdenklichen Fragen rund um das Leben in Deutschland. Sie können an Deutschkursen teilnehmen, ihre Kinder stundenweise betreuen lassen und sich im Second-Hand-Laden mit Alltagsgegenständen versorgen.
Ehrenamtliche Helferinnen unterstützen bei der Betreuung ukrainischer Geflüchteter.
Viele der Geflohenen sind Frauen, die ihre Männer und andere geliebte Menschen im Krieg zurücklassen mussten. Im Mütterzentrum können sie sich mit anderen in der gleichen Situation austauschen, gemeinsam Mittagessen oder Freizeitaktivitäten nachgehen. Für sie bedeutet das ein Stück Alltag in einer ansonsten absoluten Extremsituation.
Eine ukrainische Kunsttherapeutin bietet Eltern und Kindern an, sich kreativ zu betätigen und dabei das Erlebte zu verarbeiten. Kinder, die bereits zur Schule gehen, denen es aber aufgrund der Sprachbarriere schwerfällt mitzuhalten, werden mit einem speziellen Nachhilfeprogramm unterstützt.
Emran, Yana und Rayan wurde für die letzten Monate eine Sozialwohnung in Salzgitter gestellt. Nun wollen sie den Weg in die Eigenständigkeit wagen und eine eigene Wohnung finden – mithilfe des SOS-Mütterzentrums in Salzgitter
Offene Angebote im Familienzentrum: Gemeinsam gegen die Sorgen
Steigende Lebenshaltungskosten aufgrund von Krieg und Inflation bringen in Deutschland etliche Familien in prekäre finanzielle Lagen. SOS-Kinderdorf begleitet betroffene Eltern, Kinder und junge Menschen durch die Krise.
Das Thema Armut kennt man im Hamburger Stadtteil Dulsberg. Im Viertel leben überdurchschnittlich viele Familien von Hartz-IV, der Anteil an Alleinerziehenden ist hoch. Die bedrohliche wirtschaftliche Entwicklung durch Inflation und Energiekrise lässt die Sorge, dass das Geld bald nicht mehr reichen könnte, wachsen. „In Gesprächen mit den Leuten geht es derzeit oft um die Angst vor dem, was da noch kommen könnte“, erklärt Torsten Rebbe, Leiter des SOS-Kinderdorfs Hamburg.
„Wir vermitteln den Leuten hier, dass sie nicht alleine sind und dass wir es gemeinsam schaffen.“ Torsten Rebbe, Einrichtungsleiter SOS-Kinderdorf Hamburg
Für die Familien aus der Gegend hat das SOS-Familienzentrum, der „Hafen für Familien“, einiges im Programm. Das Familiencafé lädt zum Verweilen ein, Eltern können beispielsweise eine Eltern-AG, Kinder eine Musikgruppe oder Hausaufgabenhilfe besuchen. Seitdem bei vielen Familien das Geld knapper wird, sind einige Angebote gefragter denn je. Vor allem der Second-Hand-Laden für Kinderkleidung „Klecks“ habe derzeit besonders viele Kunden, schildert Rebbe.
Steigende Preise, leere Einkaufskörbe
Die 38-jährige Mutter Alyson ist heute gekommen, um im Second-Hand-Laden nach Winterkleidung für die achtjährige Allegra und den sechsjährigen Adriel zu suchen. In letzter Zeit kommt sie noch häufiger in das Familienzentrum, denn seitdem alles teurer geworden ist, sitzen auch Alyson und ihrer Familie „Geldsorgen im Nacken“, wie sie sagt.
Die gelernte Einzelhandelskauffrau und Visagistin ist derzeit in Elternzeit, ihr Mann arbeitet als Lieferant. „Eigentlich haben wir genug, um uns und die Kinder zu ernähren und uns nicht zu beklagen“, erzählt sie. Doch die gestiegenen Lebensmittelpreise machen der sechsköpfigen Familie zu schaffen: „Früher konnte ich mit 50 Euro einkaufen gehen und hatte den Korb voll. Jetzt reicht das Geld nur noch für die Hälfte“, schildert sie.
Eine Anlaufstelle für alle
Einrichtungsleiter Torsten Rebbe war es immer wichtig, dass der „Hafen“ allen offensteht. Gerade jetzt, wo Armut noch mehr Menschen in die soziale Isolation treiben könnte, sei das entscheidend. „Hier vermitteln wir den Leuten, dass sie nicht alleine sind und dass wir es gemeinsam schaffen“, so Rebbe.
Beim Anprobieren im Hamburger Second-Hand-Laden für Kinderkleidung „Klecks“.
Bei Alyson scheint das Konzept aufgegangen zu sein. Sie kommt gerne ins Familienzentrum. „Im Moment bin ich zwei- bis dreimal die Woche hier“, erzählt die Mutter. Denn im Hafen für Familien gibt es neben Freizeitangeboten für Kinder auch einen preiswerten Mittagstisch. „Mittlerweile treffe ich mich hier auch mit meinen Freundinnen und deren Kindern“, erzählt Alyson. Und auch der Second-Hand-Laden „Klecks“ hilft der Familie beim Geld sparen. Zwei Jacken und ein Paar Schuhe suchen sich Allegra und Adriel heute aus. „Und das nur für acht Euro“, freut sich Mama Alyson.
Wie die Hilfe wirkt
2022 konnten wir bundesweit in 36 der 38 Einrichtungen Angebote der offenen Hilfe umsetzen. Insgesamt 903.919 Kinder, Jugendliche und Familien nahmen die unterstützenden Maßnahmen in Anspruch.*
Unkomplizierte Hilfe für Familien
445.446 Mal haben Angebote Familien in belasteten Lebenssituationen geholfen.
In den SOS-Familienzentren konnten Familien ihre Bindung stärken und Eltern die Erziehungsfähigkeit fördern oder lernen, ihren Alltag besser zu bewältigen.
Angebote für Kinder und Jugendliche
127.183 Mal haben Kinder und Jugendliche Treffs aufgesucht, um sich mit Gleichaltrigen auszutauschen.
Freizeitangebote in Sport, Musik oder Kultur sowie pädagogischer Rat förderten sie individuell.
Frühe Hilfen für Familien
78.149 Mal haben werdende oder junge Eltern die frühen Hilfen angenommen.
Sie wurden in der Schwangerschaft sowie vor und nach der Geburt begleitet.
Mittagstisch und Second-Hand-Läden
133.746 Mal haben Familien und Einzelpersonen in den SOS-Familienzentren vergünstigt gegessen.
Oder preiswerte Kleidung in den Second-Hand-Läden gekauft.
Chancengleichheit für alle
119.395 Mal haben Familien sowie junge und sozial schwache Menschen Unterstützung erfahren.
Durch Integrations-, Förder- oder Sozialprojekte.
Unsere Schwerpunkte 2023
Auch in diesem Jahr arbeitet SOS-Kinderdorf daran, die Lebensumstände für Familien, Kinder und Jugendliche zu verbessern.
Betreutenschutz weiterentwickeln: Damit Kinder und Jugendliche sicher aufwachsen können, schaffen wir mehr personelle Ressourcen.
Fachkräftemangel entgegenwirken: Um kompetente Mitarbeitende für unsere Einrichtungen zu gewinnen, gehen wir neue und kreative Wege.
Mentale Gesundheit fördern: Nach Jahren der Pandemie ist es uns ein Anliegen, die seelischen Nöte junger Menschen in den Fokus zu rücken. Wir setzen uns politisch für ihre Belange ein.
Am Ball bleiben: Wir beschäftigen uns mit den Themen Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit sowie Inklusion und passen unsere Angebote fortlaufend an die Bedürfnisse von Familien und Kindern an.
*Die Zahlen geben den Stand zum Redaktionsschluss wieder. Erfasst werden Teilnehmende und keine Einzelpersonen. Es kann vorkommen, dass eine Person an mehr als einem Angebot teilnimmt.