Ein Traum geht in Erfüllung: Odette arbeitet als Allgemeinärztin
Bereits als Kind war es Odettes größter Wunsch, Ärztin zu werden. Die heute 31-Jährige wuchs gemeinsam mit ihren Geschwistern im SOS-Kinderdorf Bujumbura in Burundi auf. Ihre Kinderdorfmutter und das gesamte Team haben sie bei der Verwirklichung dieses Traums unterstützt. Heute ist Odette erfolgreich als Medizinerin in Ruanda tätig.
Grundstein zum Erfolg: Förderung durch SOS-Kinderdorf
Als Odette noch klein war, lebte sie in einem Flüchtlingslager unter prekären Bedingungen. Ihr Onkel hatte nach dem Tod ihrer Eltern Mühe, die Bedürfnisse seiner eigenen Kinder und die seiner Nichten und Neffen unter einen Hut zu kriegen. Odette und ihre Geschwister wurden im SOS-Kinderdorf Bujumbura in Burundi aufgenommen, als sie sechs Jahre alt war.
Odette wusste schon immer, dass die Schule der Schlüssel zu einer besseren Zukunft ist. Ihr Berufswunsch: Ärztin werden! Odette besuchte den dorfeigenen Kindergarten, die Hermann-Gmeiner-Grundschule und schließlich die Hermann-Gmeiner-Sekundarschule ganz in der Nähe des SOS-Kinderdorfs in Bujumbura. Nachmittags erhielt sie zusätzlich Nachhilfestunden im Kinderdorf, um sie bestmöglich zu fördern. Schnell gehörte sie zu den Besten ihrer Klasse.
Renommierte Bildungseinrichtungen in Burundi
Die SOS-Schulen in Bujumbura genießen landesweit ein hohes Ansehen. In den vergangenen Jahren war besonders die Sekundarschule in nationalen Rankings wiederholt unter den drei besten Schulen Burundis vertreten. Auch der Sohn des Staatspräsidenten hat dort 2021 seinen Abschluss gemacht. Entsprechend groß ist das Prestige. 2022 haben an unseren drei Standorten in Burundi 2.101 Kinder und Jugendliche eine qualitativ hochwertige Schulbildung erhalten.
Das Gute weitergeben
Als Odette die Sekundarschule in Bujumbura mit herausragenden Ergebnissen im nationalen Examen abschloss, gewährte ihr SOS-Kinderdorf ein Stipendium für ein Studium an der Nationaluniversität von Ruanda. Auch ihr Bachelorstudium in Medizin und Chirurgie beendete sie im November 2018 mit Auszeichnung.
Heute hat sich Odette ihren Traum verwirklicht und arbeitet als Allgemeinmedizinerin in einem Krankenhaus in Ruanda. Die erhaltene Unterstützung möchte sie weitergeben: „Während meiner Zeit im SOS-Kinderdorf habe ich erkannt, dass Familie nichts mit Blut zu tun hat. Ich möchte selbst eine SOS-Kindpatenschaft übernehmen und so anderen Kindern eine Familie ermöglichen, die wie ich ohne leibliche Eltern aufwachsen.“
Odette steht immer noch in Kontakt mit dem SOS-Kinderdorf Bujumbura und besucht regelmäßig ihre SOS-Kinderdorfmutter, ihre Brüder und Schwestern und die Mitarbeitenden. „Meine Mutter war jeden Tag für mich da“, erzählt die 31-Jährige. „Immer half sie mir beim Lernen und den Prüfungsvorbereitungen. Ich habe ihr und SOS-Kinderdorf alles zu verdanken.“