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Unsere Erfolge im Jahr 2022
Bildung in Afrika

Bildung für Afrika

Mehrere sich überlagernde Notlagen in Afrika beeinträchtigen den Zugang zu Bildung. Viele Kinder können nicht zur Schule gehen, weil sie zum Lebensunterhalt der Familie beitragen müssen oder sich ihre Eltern die Schulgebühren nicht leisten können.
Bildungsarbeit ist für SOS-Kinderdorf der zuverlässigste Weg aus der Armut und somit Schwerpunkt unseres Engagements in Afrika. Wir bieten elternlosen und benachteiligten Kindern eine umfassende Ausbildung, die ihren Fähigkeiten und Talenten entspricht. An vielen Standorten betreiben wir eigene Kindergärten und Schulen, um das unzureichende Bildungsangebot in ärmeren Ländern und Gemeinden aufzustocken.

2022 haben 13.768 Kinder, Jugendliche und Eltern in 10 afrikanischen Ländern an 17 Standorten im Rahmen unserer Bildungsprogramme Unterstützung erhalten.*

Ein Traum geht in Erfüllung: Odette arbeitet als Allgemeinärztin

Bereits als Kind war es Odettes größter Wunsch, Ärztin zu werden. Die heute 31-Jährige wuchs gemeinsam mit ihren Geschwistern im SOS-Kinderdorf Bujumbura in Burundi auf. Ihre Kinderdorfmutter und das gesamte Team haben sie bei der Verwirklichung dieses Traums unterstützt. Heute ist Odette erfolgreich als Medizinerin in Ruanda tätig.

Grundstein zum Erfolg: Förderung durch SOS-Kinderdorf

Als Odette noch klein war, lebte sie in einem Flüchtlingslager unter prekären Bedingungen. Ihr Onkel hatte nach dem Tod ihrer Eltern Mühe, die Bedürfnisse seiner eigenen Kinder und die seiner Nichten und Neffen unter einen Hut zu kriegen. Odette und ihre Geschwister wurden im SOS-Kinderdorf Bujumbura in Burundi aufgenommen, als sie sechs Jahre alt war.
Odette wusste schon immer, dass die Schule der Schlüssel zu einer besseren Zukunft ist. Ihr Berufswunsch: Ärztin werden! Odette besuchte den dorfeigenen Kindergarten, die Hermann-Gmeiner-Grundschule und schließlich die Hermann-Gmeiner-Sekundarschule ganz in der Nähe des SOS-Kinderdorfs in Bujumbura. Nachmittags erhielt sie zusätzlich Nachhilfestunden im Kinderdorf, um sie bestmöglich zu fördern. Schnell gehörte sie zu den Besten ihrer Klasse.

Renommierte Bildungseinrichtungen in Burundi

Die SOS-Schulen in Bujumbura genießen landesweit ein hohes Ansehen. In den vergangenen Jahren war besonders die Sekundarschule in nationalen Rankings wiederholt unter den drei besten Schulen Burundis vertreten. Auch der Sohn des Staatspräsidenten hat dort 2021 seinen Abschluss gemacht. Entsprechend groß ist das Prestige. 2022 haben an unseren drei Standorten in Burundi 2.101 Kinder und Jugendliche eine qualitativ hochwertige Schulbildung erhalten.

Das Gute weitergeben

Als Odette die Sekundarschule in Bujumbura mit herausragenden Ergebnissen im nationalen Examen abschloss, gewährte ihr SOS-Kinderdorf ein Stipendium für ein Studium an der Nationaluniversität von Ruanda. Auch ihr Bachelorstudium in Medizin und Chirurgie beendete sie im November 2018 mit Auszeichnung.
Heute hat sich Odette ihren Traum verwirklicht und arbeitet als Allgemeinmedizinerin in einem Krankenhaus in Ruanda. Die erhaltene Unterstützung möchte sie weitergeben: „Während meiner Zeit im SOS-Kinderdorf habe ich erkannt, dass Familie nichts mit Blut zu tun hat. Ich möchte selbst eine SOS-Kindpatenschaft übernehmen und so anderen Kindern eine Familie ermöglichen, die wie ich ohne leibliche Eltern aufwachsen.“ 
Odette steht immer noch in Kontakt mit dem SOS-Kinderdorf Bujumbura und besucht regelmäßig ihre SOS-Kinderdorfmutter, ihre Brüder und Schwestern und die Mitarbeitenden. „Meine Mutter war jeden Tag für mich da“, erzählt die 31-Jährige. „Immer half sie mir beim Lernen und den Prüfungsvorbereitungen. Ich habe ihr und SOS-Kinderdorf alles zu verdanken.“

Simbabwe im Fokus: Die Zukunft ist digital

Mit dem Projekt „Digitalisierung weltweit“ ermöglicht SOS-Kinderdorf Kindern, Jugendlichen und Familien in Simbabwe den alltäglichen Zugang zu Technologie und digitalen Fähigkeiten. Ohne die notwendigen Kenntnisse und Ressourcen können Kinder und Jugendliche nicht angemessen lernen, sich nicht mit Freunden und Familienangehörigen austauschen und auch im Berufsleben nicht Schritt halten.

Hausaufgaben per E-Mail

In Simbabwe sind wir mit unserem Digitalisierungsprojekt an den drei Standorten Bindura, Bulawayo und Waterfalls vertreten. Wir haben dort im letzten Jahr neue Computerräume eingerichtet und moderne Rechner und Drucker installiert. Alle Labore erhielten eine stabile Internetverbindung. Die Kinder und Jugendlichen aus unseren Programmen recherchieren hier mit Tablets und senden ihre Hausaufgaben online an die Schulen.

Digitale Kompetenzen für berufliche Aussicht

Auch Schulungen finden in den Computerräumen statt. Beispielsweise zu den verschiedenen Office-Programmen, zum digitalen Lernen, Programmiersprachen, Grafikdesign oder der Erstellung von Internetseiten. Außerdem nutzen wir das Projekt, um die Beschäftigungsfähigkeit und unternehmerischen Fähigkeiten der jungen Menschen zu verbessern. Wir verschaffen Kindern und Jugendlichen die digitalen Kompetenzen und den notwendigen Zugang zu Technologie, um sie in Bezug auf ihre Bildung, Beschäftigungsfähigkeit und persönliche sowie berufliche Entwicklung umfassend zu unterstützen.
2022 haben wir mit „Digitalisierung weltweit“ in Simbabwe 2.798 Kinder und Jugendliche erreicht.
* Alle Daten geben den Stand im Mai 2023 wieder. Die Zahl der tatsächlich geförderten Personen und Projekte kann aufgrund nicht erfasster Daten höher sein als angegeben. Quellen: Programm-Monitoring-Datenbank von SOS-Kinderdorf International 2023, World Food Programme, Weltbank, UN-Human-Development-Index.