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Sozialpolitische Positionierung

SOS-Kinderdorf zur Lage in Afghanistan

20. August 2021

Afghanistan

„Junge Geflüchtete und ihre Familien dürfen nicht mit unsicheren Duldungen konfrontiert werden: Sie müssen hier die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, um die teilweise traumatischen Erfahrungen zu bewältigen und sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen.“ – Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende SOS-Kinderdorf e.V.


SOS-Kinderdorf fordert den Schutz der Rechte junger Geflüchteter und ihrer Familien sowie klare Zukunftsperspektiven für junge Menschen aus Afghanistan, die schon in Deutschland sind.

„Die Situation in Afghanistan bedeutet gerade für Kinder, Jugendliche und deren Familien eine akute Bedrohung. Die Zahl der Binnenflüchtlinge, die schon vor Wochen ins vermeintlich sicherere Kabul geflohen sind, geht in die Hunderttausende − überwiegend sind es Familien mit Kindern. Noch vor Kurzem wurden junge Menschen auch aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben. Afghanistan ist seit langem, gerade für Kinder und Jugendliche, einer der gefährlichsten Orte der Welt und kein sicheres Herkunftsland. Es wird auch in nächster Zeit kein sicheres Herkunftsland für Abschiebungen werden.

Deutschland darf seine Bemühungen, Menschen aus den chaotischen und gefährlichen Zuständen in Afghanistan zu retten, nicht nur auf die Ortskräfte und ihre Familien beschränken. Es muss auch seinen rechtlichen Pflichten aus der Kinderrechtskonvention und der Flüchtlingskonvention nachkommen: Gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft in Afghanistan und den Anrainerstaaten helfen, aber auch in Deutschland sichere Perspektiven schaffen und Geflüchtete unterstützen.

In der Region muss Deutschland darauf hinarbeiten, dass es sichere Fluchtrouten nicht nur aus Kabul, sondern aus ganz Afghanistan, gibt und dass insbesondere für junge Geflüchtete und Familien menschenwürdige Unterbringungen geschaffen werden. Weiter bedeutet es, dass junge Geflüchtete und ihre Familien in Deutschland ein Bleiberecht bekommen. Das Recht auf Familiennachzug muss sowohl für Familien gelten, die jetzt auf der Flucht getrennt werden als auch für junge Geflüchtete, die schon länger in Deutschland sind. Junge Geflüchtete und ihre Familien dürfen nicht mit unsicheren Duldungen konfrontiert werden: Sie müssen hier die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, um die teilweise traumatischen Erfahrungen zu bewältigen und sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Eine klare und sichere Zukunftsperspektive ist dafür essentiell“, erklärt Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V.