Vor zwei Jahren haben wir von Fällen erfahren, in denen SOS-Kinderdorf International in seinem Bemühen um Kinder- und Betreutenschutz versagt hat. SOS-Kinderdorf International hat die Betroffenen um Entschuldigung gebeten. Zudem wurden Menschen, die in Einrichtungen von SOS-Kinderdorf International Fehlverhalten erleben mussten oder etwas darüber wissen, eingeladen sich zu melden. SOS-Kinderdorf International ist allen sehr dankbar, die sich daraufhin gemeldet haben. SOS-Kinderdorf International hat ihnen zugehört und reagiert. Die oberste Priorität der internationalen Föderation von SOS-Kinderdorf bleibt die Unterstützung der Betroffenen.
SOS-Kinderdorf International hat einen Safeguarding Action Plan mit 24 Punkten ins Leben gerufen. Teil davon war die Berufung der Independent Special Commission (ISC), deren Expertinnen und Experten eine unabhängige Untersuchung und Einschätzung der Vorfälle liefern sollten. Die ISC hat Regelwerke überprüft, Kinderschutzvorfälle aus der Vergangenheit untersucht und jetzt ihren Abschlussbericht vorgelegt. Dieser Bericht spricht Empfehlungen für die Bereiche aus, in denen sich SOS-Kinderdorf International aus Sicht der ISC verbessern muss.
SOS-Kinderdorf ist erfreut darüber, dass die ISC die in den vergangenen zwei Jahren erzielten Fortschritte anerkennt: Ein globales System für Ombudspersonen wurde etabliert, welches die Bedürfnisse der Kinder und jungen Menschen vertritt, und über 500 Betroffene wurden ganzheitlich und individuell unterstützt. Neue und verbesserte Regelwerke, wie etwa ein neuer Code of Conduct und eine Child and Youth Safeguarding Policy, wurden eingeführt. In der gesamten Organisation konnte das Bewusstsein für die Bedeutung des Kinderschutzes und der damit verbundenen Gefahren signifikant gesteigert werden.
Die ISC hat aber auch festgestellt, dass noch wichtige Schritte fehlen, um die notwendigen Verbesserungen vollends zu erreichen. Dazu gehören unter anderem die Einführung von Standards im Personalwesen, Revisionen aller Führungsebenen, eine Stärkung der Strukturen der Organisationsführung, und sicherzustellen, dass den Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitenden nachgekommen wird.
Die ISC hat festgestellt, dass die größte Stärke der weltweiten SOS-Kinderdorf-Föderation auch eine Herausforderung darstellt: Die Verwurzelung in 138 Ländern und Gebieten macht es möglich, Kinder mit lokal angepassten Angeboten zu unterstützen – aber es erschwert gleichzeitig die Einführung und konsistente Befolgung von Standards in allen Angeboten.
SOS-Kinderdorf International dankt der ISC für ihre Arbeit. Die vorgelegten Ergebnisse werden auch umgehend in die Überarbeitung und Aktualisierung des Safeguarding Action Plans einfließen. Die Aufgabe des Kinderschutzes ist nie beendet, und SOS-Kinderdorf muss weiter daran arbeiten.
Vor allem aber gilt der Dank all den Menschen, die mutig waren und ihre Erfahrungen der Kommission geschildert haben. SOS-Kinderdorf International wird alles tun, um ihren Ansprüchen gerecht zu werden, damit SOS-Kinderdorf seine Mission erfüllen kann: Dass Kinder und junge Menschen in einer Umgebung aufwachsen können, die sie fördert und ihnen ermöglicht, zu starken und selbstständigen Menschen heranzuwachsen.
Weitere Infos finden Sie auf der Website von SOS-Kinderdorf International.