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Aktuelles

World Down Syndrome Day

16. März 2021

Am 21. März ist World Down Syndrome Day. Wir sprechen uns an diesem Tag für gelebte Vielfalt und ein Miteinander aller Menschen unabhängig von Kultur, Herkunft oder besonderen Bedürfnissen als Bereicherung für die Gesellschaft aus.

Genau dieser Gedanke trägt und prägt die Arbeit von SOS-Kinderdorf mit Kindern und Menschen mit Behinderungen in den inklusiven SOS-Kitas sowie in den SOS-Dorfgemeinschaften, wo erwachsene Menschen mit Behinderungen gemeinsam leben und arbeiten. 

Interview mit Christa Jansen: „Kinder wollen Gemeinsamkeit”

Im Expertinnen-Interview erläutert Christa Jansen, Erzieherin in der inklusiven „SOS-InKita“ des SOS-Kinderdorfs Niederrhein in Kleve, was es aus ihrer Sicht braucht, damit Inklusion schon bei den ganz Kleinen gelingen kann und was wir im Umgang mit Andersartigkeit von den Kindern lernen können.

Christa Jansen, Integrationshelferin und Erzieherin in einer inklusiven Kita von SOS-Kinderdorf

Christa Jansen, Integrationshelferin und Erzieherin in einer inklusiven Kita von SOS-Kinderdorf

Frau Jansen, Sie betreuen Kinder mit und ohne Behinderung in gemischten Gruppen und waren auch schon als Integrationshelferin für Kinder mit besonderen Bedürfnissen in 1:1-Betreuung tätig. Was sind aus Ihrer Sicht grundlegende Voraussetzungen, um den Inklusionsgedanken wirklich leben zu können? 

Ich denke gerade in einer Kita, in der auch Kinder mit Beeinträchtigungen betreut werden, ist der größte Faktor die Zeit. Speziell bei Kindern mit besonderen Bedarfen braucht es immer Raum, Entwicklungen intensiv zu begleiten. Es geht darum, etwas detailliert und den Bedürfnissen gerecht zu erklären, vorzumachen, mitzumachen, mitzuspielen... und dabei immer sehr nah dran zu sein an dem jeweiligen Kind. Und natürlich muss es auch viel Raum geben für das Miteinander: das Miteinander im Anderssein, das „Voneinander-Lernen“ ist hier bei uns grundlegend – und ein Kerngedanken in einer inklusiven Kita. Diese Prozesse brauchen natürlich viel Zeit, kosten manchmal viel Kraft, aber es lohnt sich! Denn nur so erreichen wir unser Ziel: wir wollen, dass die Kinder hier bei uns zu Hauptpersonen ihrer eigenen Bildungsprozesse werden können; wir wollen, dass sich alle Kinder hier bei uns individuell entfalten und entwickeln – egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung.

Wie setzen Sie diesen Ansatz ganz konkret in der SOS-InKita um?

Ich glaube, es ist eine Frage der Haltung; ein Grundgedanke, der sich einfach wie selbstverständlich durch unsere Arbeit zieht: die Wertschätzung und Akzeptanz der Vielfalt und des Miteinanders aller Menschen unabhängig von Kultur und Herkunft oder besonderen Bedürfnissen. Wir wollen hier jedes Kind auf seinem Entwicklungsstand abholen und ihm den Zugang zu Bildung ermöglichen! Wir haben dazu zwei inklusive Gruppen. Dort werden nur jeweils 17 Kinder, davon fünf mit besonderen Bedürfnissen, aufgenommen. Wir haben also die Möglichkeit, uns etwas intensiver um die Kinder zu kümmern. Außerdem arbeiten wir eng mit der Frühförderstelle zusammen, die zur Therapie der Kinder in die Einrichtung kommt. In regelmäßigen Abständen wird ein Fördergespräch angesetzt, zu dem alle Beteiligten - Eltern, Kinder, Fachdienst, pädagogisches Personal - eingeladen werden. Dabei gibt es immer wieder Einblicke und Anregungen, die im Alltag mit den Kindern hilfreich sind. Und was uns auch sehr wichtig ist: wir sind ein Ort der Begegnung und des Austausches, für die Kinder mit all ihren Facetten, aber auch für ihre Familien.

Welche besonderen Herausforderungen begegnen Ihnen in Ihrem Erzieherinnen-Alltag in der inklusiven Kindertagesstätte – und wie gehen Sie mit diesen um?

Während der Eingewöhnung – wo die Kinder noch von ihren Eltern begleitet werden – erfahren wir, was die Kinder für Vorlieben und Abneigungen haben und was sie brauchen. So können wir die Kinder dort abholen, wo sie stehen. Das heißt, wir setzen im Alltag auf Bewährtes und bauen dann - nach und nach - kleine neue Aspekte ein, bspw. eine neue Variante eines Spiels, eine Erweiterung, eine Veränderung. Außerdem müssen die Kinder mit besonderen Bedarfen in die Spielgruppen integriert werden. Hier muss die jeweils andersartige Situation des Kindes auch schon mal den anderen Kindern erklärt werden oder für Rücksicht geworben werden. Aber in der Regel funktioniert das sehr gut, wenn wir uns eben die nötige Zeit und Ruhe für alle Beteiligten nehmen, wenn wir alle Kinder – ob mit oder ohne Beeinträchtigung – mit ihren jeweiligen Bedürfnissen als kleine Persönlichkeiten ernst nehmen und ihnen auf Augenhöhe begegnen.
Es kommt allerdings auch vor, dass diese Schritte zunächst eine Überforderung für die Kinder bedeuten. Dann überlegen wir mit den Eltern zusammen, ob nicht Integrationshilfe beantragt werden kann, um das Kind 1:1 zu begleiten.

Auch die SOS-InKita musste Lockdown-bedingt immer wieder schließen oder auf Notbetreuung ausweichen. Wie erleben gerade Kinder mit besonderen Bedürfnissen die kitafreien Zeiten?

Grundsätzlich erleben Kinder mit besonderen Bedarfen einen Situationswechsel immer intensiver, weil ihnen Struktur viel Sicherheit vermittelt. Außerdem bekommen sie in der Kita viele Reize, die es zu Hause nicht gibt. Wenn sie also längere Phasen zu Hause verbracht haben, brauchen sie hinterher eine Weile bis sie alles wieder einordnen können und sich wieder an den Kita-Alltag gewöhnt haben. Um die Kinder, die zur Notbetreuung in die Kita kamen, konnten wir uns intensiver kümmern und zum Teil auch andere oder erweiterte Angebote machen, da es ja insgesamt ruhiger war. Viele konnten dann besser Schritt halten. Andererseits mussten wir Gruppen zusammenlegen oder den Spielplatz aufteilen. Das hat viele Kinder verwirrt, das war für sie schwer zu verstehen.    

Gab es in Ihrer Zeit in der SOS-InKita besondere Erfolgsmomente, die Ihren Glauben an den Inklusionsgedanken gestärkt haben?

Während meiner Zeit als Integrationshelferin habe ich ein Kind betreut, das anfangs nur auf einer Matte liegen konnte. Durch die intensive Betreuung und die enge Zusammenarbeit mit dem Therapeuten-Team war es später in der Lage, am Alltag teilzunehmen und manchmal sogar mit anderen Kindern zu spielen, zum Beispiel mit einem Ball. Das hat es geliebt und es hat das Kind so sehr in seiner Entwicklung gestärkt. Da habe ich gemerkt, dass sich die intensive Arbeit mit diesen Kindern auszahlt, dass es sich lohnt, sie mit anderen Kindern zusammenzubringen, sie gemeinsam aufwachsen zu lassen  – denn Kinder wollen ja miteinander spielen, sie wollen teilnehmen, sie wollen Gemeinsamkeit. Ihnen ist es in der Regel egal, wie das andere Kind aussieht oder welche Einschränkungen es hat. Ich glaube, diesen Gedanken sollten wir als Gesellschaft viel stärker aufnehmen und auch in unseren „erwachsenen“ Alltag und in unseren Umgang mit Andersartigkeit tragen.

„Alles wird gut“ – Saatguttütchen aus der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth

Nina arbeitet in der Saatgutwerkstatt und ist bereits seit über 20 Jahren in der Dorfgemeinschaft Hohenroth.

Wie geht es dir gerade? Wie kommst du mit den Einschränkungen der Corona-Pandemie und dem Lockdown zurecht? Was stört dich an der Situation momentan am allermeisten? Was nervt ganz besonders?

Nicht gut. Mich stört, dass der Musikunterricht ausfällt. Und der enge Kontakt zu meiner Chefin beispielsweise. Wir mögen alle die Heike. Das Abstandhalten gefällt mir nicht.

Was sind Lichtblicke, was bringt trotz allem Freude in der aktuellen Situation? Was macht dir am meisten Spaß bei deiner Arbeit in der Saatgut-Werkstatt?

Die Aktion mit den neuen Saatguttütchen mit dem Regenbogen darauf gefällt mir. Ich male gerne. Auch die Grußkarten gestalte ich. Und die anderen Tütchen bemale ich auch gerne. Dieser Teil meiner Arbeit bereitet mir Freude. Bei den gärtnerischen Tätigkeiten ist es besonders das Saatgut ernten, welches ich gerne mache, auch topfen und pikieren. Bei zu kleinen Sachen, welche es zu pikieren gilt, streike ich auch manchmal.

Gutes teilen: Pflanzt du dir auch Blumen aus der Saatgutmischung – teile Gutes?

Meine Hausmutter hat schon einmal eine Saatgut-Kugel im Garten gesät.

In der Saatgutwerkstatt

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