Gemeinsam mehr erreichen in Kamerun

06. Februar 2019


Partnerschaften auf Augenhöhe erleichtern die Zusammenarbeit und bedarfsgerechte Weiterentwicklung. Das gilt auch für ein aktuelles Renovierungsprojekt im ältesten SOS-Kinderdorf Kameruns.
Das 1998 erbaute SOS-Kinderdorf Mbalmayo war das erste SOS-Kinderdorf in Kamerun. SOS-Kinderdorf hatte den Bau seinerzeit maßgeblich unterstützt. Nun steht nicht nur eine grundlegende Renovierung an: Heute gibt es neben der stationären Betreuung im Kinderdorf und in seinen Jugendeinrichtungen ambulante Projekte wie Familienstärkung und Beratung. Immer mit dem Ziel, Kinder, Jugendliche und ihre Familien bedarfsgerecht zu unterstützen. Die aktuelle Frage lautet: Was ist bei der Renovierung zu bedenken, damit diese und mögliche weitere Angebote ihren Platz finden? Das wollten SOS-Kinderdorf, das sich an den Renovierungskosten beteiligt, und SOS-Kinderdorf Kamerun gemeinsam klären, um die Planung entsprechend vorzubereiten.
Besuch im SOS-Kinderdorf Mbalmayo
Dr. Birgit Lambertz, stellv. Vorstandsvorsitzende des SOS-Kinderdorf e.V., und Thoralf Müller vom Projektteam International des Vereins besuchten daher 2019 das SOS-Kinderdorf Mbalmayo. Dies geschah im Rahmen einer Reise nach Benin und Kamerun vom 28. Januar bis zum 6. Februar. Zweck dieser Reise war, sich zu den baulichen und konzeptionellen Planungen der Einrichtung mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort auszutauschen sowie die Zusammenarbeit zwischen den beiden Länderorganisationen von SOS-Kinderdorf zu stärken. Die Gäste aus Deutschland wollten außerdem ein aktuelles Bild vom Lebensalltag in den beiden afrikanischen Ländern und den dortigen SOS-Kinderdörfern gewinnen.
Das SOS-Kinderdorf Mbalmayo liegt südlich der Landeshauptstadt Jaunde. Begleitet von Claude Mpappe, Nationale Direktorin von SOS-Kinderdorf Kamerun, lernten die beiden Reisenden auch die Nachbarschaft des Kinderdorfes kennen. „Es ist beeindruckend, wie sehr das Kinderdorf und seine Menschen auch die örtliche Gemeinde prägen und stärken“, berichtet Lambertz. „Wir trafen zum Beispiel einen jungen Mann, der im Kinderdorf aufgewachsen ist und sich inzwischen als Fahrzeugmechaniker selbstständig gemacht hat. Er war freudig überrascht, dass wir ihn in seiner Werkstatt besuchten, und meinte: Er habe sich schon lange Besuch von SOS-Deutschland gewünscht, um seinen Erfolg präsentieren zu können.“
Die Unterstützung Jugendlicher zur beruflichen Integration ruht auf zwei Säulen: Trainings, um die beruflichen Kompetenzen zu fördern, und begleitete Praktika zur beruflichen Orientierung. Neben Sprachkenntnissen in Englisch und Französisch wird auch die heute so wichtige IT-Kompetenz unterstützt. Dazu dienen Schulungen im Computerraum des SOS-Kinderdorfes Mbalmayo, der im Zuge der Renovierung erneuert wird.