Während Europa teils mit enormer Hitze und Trockenheit zu kämpfen hat, haben in Bangladesch heftige Monsun-Regenfälle zu den schwersten Überschwemmungen seit Jahren geführt. Nach Angaben des staatlichen Hochwasserzentrums sind mehr als vier Millionen Menschen obdachlos geworden.
Mindestens 25 Menschen sind durch die Unwetter und das anschließende Hochwasser ums Leben gekommen. 21 der Todesopfer, darunter drei Kinder, seien durch Blitzeinschläge getötet worden, so die Polizei. Weitere vier Menschen wurden demnach durch Erdrutsche in der Hafenstadt Chittagong getötet.
Dauerregen lässt Flüsse über die Ufer treten
Nach tagelangem Dauerregen sind weite Teile im Nordosten des Landes ohne Strom. Ganze Dörfer mussten evakuiert werden. Viele Haushalte sind aufgrund der Überschwemmungen isoliert. Die Gesundheitseinrichtungen sind durch die Flut erheblich beeinträchtigt. Die Sicherheit von Frauen und Mädchen ist stark gefährdet.
SOS-Kinderdörfer betroffen
Vor allem das Leben im SOS-Kinderdorf Chattogram ist stark beeinträchtigt worden, so wie fast bei jedem Monsun. Doch dieses Jahr ist es aufgrund der Sturzflut noch schlimmer als sonst. So haben die starken Regenfälle große Teile des SOS-Kinderdorfs unter Wasser gesetzt: alle Familienhäuser, Gemeinschaftshäuser, Mitarbeiterwohnungen, das SOS-Sozialzentrum, die SOS-Hermann-Gmeiner-Schule, das Gästehaus und das Büro. Insgesamt wurden 92 Kinder und 12 SOS-Mütter und -Tanten zur Sicherheit in den ersten Stock des Schulgebäudes gebracht.
Sollte die Überschwemmung noch länger anhalten, so kann sich das Kinderdorf Chattogram nur noch schwer selbst versorgen, da das Kochen in dieser Situation nicht möglich ist. Die unzureichenden sanitären Bedingungen, die Unterbrechung des Schulunterrichts sowie das erhöhte Risiko übertragbarer Krankheiten geben Anlass zu großer Sorge. Das SOS-Kinderdorf Sylhet ist von den Überschwemmungen nicht direkt betroffen, doch die Situation wird auch hier indirekte Auswirkungen haben.
Weitere Regenfälle erwartet
Die Wetterexperten sagten für die nächsten Tage neue heftige Regenfälle voraus. Sie dürften die Lage im Nordosten Bangladeschs weiter verschärfen. In Bangladesch kommt es regelmäßig zu schweren Regenfällen und Überschwemmungen.