Aktuelles

Neue Bauten, neue Optionen

01. Januar 2020

Trotz der Corona-Einschränkungen konnte der SOS-Kinderdorfverein 2020 wichtige Bauvorhaben sowie damit verbundene Angebotserweiterungen weitgehend wie geplant realisieren.

Hamburg: Richtfest „Hafen für Familien“

Mit nur wenigen geladenen Gästen, dafür aber einem Live-Stream für alle Interessierten feierte der „Hafen für Familien“ von SOS-Kinderdorf Hamburg am 9. September Richtfest. In dem neu gebauten Haus werden ab 2021 drei SOS-Kinderdorffamilien ein neues Zuhause finden. Außerdem wird ein neues Familienzentrum einziehen: ein weiterer Ort der Begegnung, Bildung und Unterstützung für Hamburger Familien. Für diesen öffentlichen Bereich sind ein Familiencafé, ein Kinderkleiderladen sowie mehrere Kursräume geplant. „Mit dem urbanen Kinderdorf in Hamburg setzen wir die Idee Hermann Gmeiners, des Gründervaters von SOS-Kinderdorf, in moderner Weise um“, betonte Dr. Kay Vorwerk, Vorstandsvorsitzender des SOS-Kinderdorf e. V. In jeder der SOS-Kinderdorffamilien werden bis zu sechs Hamburger Kinder und Jugendliche ein geborgenes Zuhause finden. So können sie dort leben, wo sie auch bisher Freunde hatten, Schule oder Sportverein besuchten. 
„Wir möchten Kindern und Jugendlichen die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen, und zwar dort, wo sie uns brauchen. Hier in Hamburg, wie auch in der ganzen Welt.“ 
Dr. Kay Vorwerk, Vorstandsvorsitzender des SOS-Kinderdorf e. V.

Düsseldorf: Vorfreude auf den Einzug

Beim neuen SOS-Kinderdorfzentrum in Düsseldorf-Garath hat der Innenausbau begonnen. Der Neubau wird eine Kindertagesstätte, ein Pädagogisches Zentrum mit Beratungs- und Informationsangeboten rund um Familie und Erziehung sowie das Mehrgenerationenhaus Hell-Ga beherbergen. Zu Ostern 2021 soll das Zentrum eröffnen, die neue Kita wird ab August 2021 79 Kinder im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren aufnehmen. Der Neubau von zwei weiteren Familienhäusern ist bereits abgeschlossen, im Spätherbst zogen die beiden neuen SOS-Kinderdorffamilien ein. Damit gibt es in Düsseldorf nun vier SOS-Kinderdorffamilien. Das neue Familienhaus 4 ist so konzipiert, dass hier auch zwei junge Menschen mit einem körperlichen Handicap leben können.

Essen: Neue Kindertagesstätte eröffnet

Die neue Kindertagesstätte „Knifte“ im Essener Stadtteil Stoppenberg wurde Anfang August 2020 eröffnet. Ihre vier Gruppen bieten Platz für 113 Kinder ab vier Monaten bis zum Schuleintritt. Zur Kita gehört ein zweiter Standort auf einem Naturhof, fußläufig nur etwa zehn Minuten entfernt. Hier können die Kinder einprägsame Sinnes- und Lernerfahrungen auf der Basis der natur- und tiergestützten Pädagogik machen. Die einzelnen Gruppen werden abwechselnd dort Zeit verbringen.

Dortmund: SOS-Kinderdorfzentrum in Betrieb 

Das SOS-Kinderdorf Dortmund startete Anfang 2020 im neuen SOS-Kinderdorfzentrum mit allen  Angebotsbereichen. Momentan leben 13 Kinder in der Klärungsgruppe und der Kinderdorffamilie. Die Kita „Krönchen“, die Ende 2019 einzog, betreut jetzt 60 Kinder. Auch das Begegnungszentrum, ein offener Ort für alle im Stadtteil, bot Anfang März die ersten Veranstaltungen für Familien und Kinder an. Dann kam die Corona-bedingte Zwangspause, in der das Begegnungszentrum allerdings neue Aufgaben übernahm: Die stationär betreuten Kinder durften nicht zur Schule oder in die Kita gehen, auch fehlten ihnen die gewohnten Nachmittagsaktivitäten. Um den Tagesablauf zu strukturieren und zu bereichern, kamen sie nun wochentags zum Spielen, Werken und Basteln ins Begegnungszentrum. 

Wittenberge: Stationäre Angebote gestartet 

Im Juli 2020 eröffnete SOS-Kinderdorf Prignitz seine erste SOS-Kinderdorffamilie sowie eine Wohngruppe. Die SOS-Kinderdorffamilie war bereits am Tag der Eröffnung mit zwei Kindern belegt, auch die Wohngruppe mit insgesamt neun Plätzen hat inzwischen mehrere Bewohnerinnen und Bewohner. Mit dem 1. November ging außerdem eine Mutter/Vater-Kind-Einrichtung mit fünf Plätzen an den Start. Die Eröffnung einer weiteren Wohngruppe ist für Ende 2020 beziehungsweise Anfang 2021 geplant  Zu Hause sind diese neuen Angebote in der früheren Bonbonfabrik und zwei flankierenden historischen Stadthäusern in Wittenberge. Durch Umbauten entstanden ein Bereich für die Verwaltung und fünf Wohnungen, von denen eine durch die SOS-Kinderdorffamilie belegt ist. Eine weitere bietet zwei Plätze für die Verselbständigung junger Menschen, die drei anderen Wohnungen nutzen die Wohngruppen sowie das Mutter/Vater-Kind-Wohnen. „Wir freuen uns sehr über die neuen Räume und Möglichkeiten“, erklärt Konstantin Bernitzki, Bereichsleitung Hilfen zur Erziehung im SOS-Kinderdorf Prignitz. 
„Und schon jetzt zeigt sich die Stärke des hiesigen SOS-Verbundes: Zwei der aufgenommenen Kinder besuchen den SOS-Kindergarten, die erste Jugendliche nutzte gleich das SOS-Ferienangebot und den Jugendtreff.“
Konstantin Bernitzki, Bereichsleitung Hilfen zur Erziehung im SOS-Kinderdorf Prignitz

Schwerin: Wohnprojekt voll belegt

Lange war der SOS-Kinderdorf e. V. in Mecklenburg-Vorpommern nur am Standort Grimmen mit verschiedenen Angeboten vertreten. Im Spätjahr 2019 kam in der Landeshauptstadt Schwerin ein zweiter Standort hinzu: Am 1. September 2019 gingen die Ambulanten Hilfen zur Erziehung an den Start, am 1. Oktober eröffnete die Kinder- und Jugendwohngruppe im Stadtzentrum. Jetzt leben dort zehn junge Menschen zwischen 5 und 14 Jahren, die das pädagogische Team rund um die Uhr im  Bezugsbetreuungssystem begleitet. „Wir sind voll belegt“, sagt Bereichsleiter Sören Luka. Alle aktuell Betreuten stammen aus Schwerin. „Die Lage der Wohngruppe ist für sie ein großer Pluspunkt“, betont Luka: Die Kinder und Jugendlichen mussten weder die Schulen wechseln, noch Freunde oder gewohnte Freizeitaktivitäten aufgeben. All das erleichtert den Schritt in die Wohngruppe sowie später auch die mögliche Rückkehr in ihre Familien. Weitere Wohngruppen sind aktuell in Planung.