Seit Monaten gefährdet der Krieg in der Ukraine das Leben von Millionen Familien und zwingt diese zur Flucht. Schätzungen zufolge sind allein innerhalb der Ukraine mehr als 7,1 Millionen Menschen aus den besonders umkämpften Gebieten geflüchtet. Viele Kinder dieser Familien haben Kampfhandlungen und Bombardierungen hautnah miterlebt und teilweise schwere Traumata davongetragen.
Damit traumatisierte Kinder die schlimmen Erlebnisse verarbeiten und die Schrecken des Krieges für eine Weile hinter sich lassen können, hat SOS-Kinderdorf Mitte Juni im Westen der Ukraine ein Sommercamp zur psychologischen Rehabilitation veranstaltet. Insgesamt sind diesen Sommer fünf solcher Camps geplant. Viele Kinder, die sie besuchen, stammen aus Familien, die bereits vor dem Krieg mit Problemen zu kämpfen hatten oder in Pflegefamilien untergebracht waren.
Von Kunsttherapie bis Erste Hilfe
Angeleitet von psychologischen und pädagogischen Fachkräften stehen während der zwei Wochen jeden Tag verschiedene Aktivitäten und Programmpunkte auf dem Plan. Die Kinder können sich aktiv an der Gestaltung beteiligen, der Tagesablauf folgt dennoch einem festen Zeitplan, der den Kindern Struktur und Orientierung geben soll.
Der Tag beginnt für sie um acht Uhr morgens und endet nach den Abendveranstaltungen um 22:30 Uhr. Nach Morgengymnastik und Frühstück wird besprochen, wer an welcher Aktivität teilnimmt. Neben sportlichen, kreativen und teambildenden Angeboten ist die psychologische Gruppenarbeit mit mindesten eineinhalb Stunden obligatorisch für die Sommercamp-Kinder. Verschiedene Schulungs- und Weiterbildungskurse wie beispielsweise Erste Hilfe, Minensicherheit oder Filmaufnahmen mit der Kamera finden jeden Nachmittag statt.