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Krieg in der Ukraine
Krieg in der Ukraine

Psychische Auswirkungen für geflüchtete Kinder

Katerina Ilievska ist seit 21 Jahren Korrespondentin bei SOS-Kinderdorf International für die Region Mittel- und Osteuropa. Als Korrespondentin besucht sie SOS-Programme, um anschließend von diesen zu berichten. In Rumänien traf sie eine Mutter aus der Ukraine und deren zehnjährigen Sohn. 

Katerina Ilievska, SOS-Kinderdorf International

Katerina Ilievska ist seit 21 Jahren Korrespondentin bei SOS-Kinderdorf International für die Region Mittel- und Osteuropa.

Die Mutter berichtete, wie ihr Sohn den Krieg unbeabsichtigt miterleben musste und welchen Tribut das forderte. Der Junge nahm am Online-Unterricht teil, den die Lehrerin in seiner Heimatstadt in der Ukraine hielt, als plötzlich eine Fliegeralarmsirene aufheulte und sich die Lehrerin in einem Bunker in Sicherheit bringen musste. Dabei wurde die Live-Übertragung nicht unterbrochen, und der Junge sah, wie einer seiner Schulkameraden, der sich auch noch in der Ukraine befand, weinend sein Handy in der Hand hielt. Der Junge war allein zuhause und wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte entsetzliche Angst, weinte und schrie. Die Tatsache, dass der Zehnjährige seinem Mitschüler nicht helfen konnte, nahm ihn entsetzlich mit.

Sein Mitschüler schaffte es schließlich, in den Schutzraum zu rennen, und überlebte den Angriff. Aber die Auswirkungen auf den Jungen, der alles nur auf seinem Handy mit angesehen hatte, waren enorm: Er weinte die ganze folgende Nacht, sprach kein Wort und wich seiner Mutter nicht von der Seite. Er hielt sich nur an ihr fest und war nicht von ihr zu trennen. Als Katerina Ilievska den Jungen sah, schien er bereits über das Trauma hinweg, berichtet sie. Diese Geschichte ist nur eine von vielen, die zeigen, welche Auswirkungen der Krieg nicht nur auf die Kinder in der Ukraine hat, die um ihr Leben fürchten müssen, sondern auch auf diejenigen, die weit weg und in Sicherheit sind.

Belastung auch für geflüchtete Kinder groß

Dass der Krieg alle Kinder betrifft, bestätigen auch die Psychologen vor Ort. Sie haben festgestellt, dass viele Kinder plötzlich bettnässen oder angefangen haben zu stottern. Selbst ältere Kinder weigern sich, das Zimmer ohne ihre Pflegemutter zu verlassen. Die Kinder weigern sich, nachts allein auf die Toilette zu gehen, weil sie befürchten, von den anderen getrennt zu werden. Sie bleiben nachts wach, um sich zu versichern, dass ihre Bezugsperson auch wirklich da ist, denn sie haben Angst, dass sie selbst oder diese Person ums Leben kommen könnten.

Auch bei Kindern, die selbst in Sicherheit sind, aber wissen, dass ihre Väter oder jemand, den sie lieben, sich in der Ukraine aufhält, ist die Belastung enorm. Einige Mütter erzählten, dass ihre Ehemänner zum Beispiel anfingen, bei Videotelefonaten gute Stimmung vorzutäuschen, um ihre Kinder nicht zu belasten: Die Väter suchen sich kleine Zeitfenster, in denen die Lage zumindest ruhig genug ist, um ihren Kindern mit einem vorgetäuschten Lächeln sagen zu können, alles sei gut und sie müssten sich keine Sorgen machen.
Die psychologische Belastung für die Kinder in der Ukraine, aber auch für diejenigen, die sich an einem sicheren Ort aufhalten, ist enorm groß, so Katerina Ilievska. Denn für die Kinder ist es entsetzlich belastend, wenn ein Elternteil oder auch ein Schulkamerad im Kriegsgebiet ist. Es wird viele Jahre dauern, bis die Traumata dieser geflüchteten Kinder geheilt sind.
 

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