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Jamils Rettung

Alleine durch Damaskus

Jamil* war fünf Jahre alt, als die Kämpfe in seiner Nachbarschaft in Damaskus immer brutaler wurden. Heute weiß niemand, wer in die Wohnung eingedrungen ist und seinen Vater im Schlaf erschossen hat. Die Mutter erlitt einen Schock. Es heißt, dass sie das Haus verlassen hat und nie wieder gesehen wurde. Ihr einziges Kind ließ sie zurück. Eine Zeitlang muss Jamil allein durch die Stadt geirrt sein. Schließlich fand man ihn in der Nähe der Umayyaden-Moschee in Damaskus.

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Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig: die SOS-Kinderdorffamilie am Tisch

Mitarbeiter von SOS-Kinderdorf Syrien wurden auf den Jungen aufmerksam und brachten ihn in Sicherheit

In einem SOS-Übergangsheim bekam er ein Bett und regelmäßige Mahlzeiten. Das Wichtigste aber waren die Menschen, zu denen Jamil nach und nach Vertrauen fasste. Die Betreuerinnen, die jeden Tag kamen und im Wechsel auch nachts bei den Kindern blieben. Die jungen Männer und Frauen, die ihn ermutigten, sich den anderen Kindern anzuschließen und mit ihnen zu spielen. Ein Team aus Psychologen und Ärzten war da, um über alles zu sprechen. Seither zeichnet Jamil sehr gern.

Ein Zuhause im SOS-Kinderdorf Saboura

Als das Findelkind aus Damaskus im November 2017 in das neu eröffnete SOS-Kinderdorf Saboura einziehen konnte, war das ein großer Moment. Zwar wurde er schon im Übergangsheim darauf vorbereitet, dass er in Saboura wieder Teil einer Familie sein würde. Als dann seine SOS-Kinderdorfmutter Lama mit seinen sieben SOS-Geschwistern am Tor stand und auf ihn wartete, war er trotzdem noch sehr schüchtern. „Da wusste ich ja noch nicht, wie lieb alle zu mir sein werden.“

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Die Kinderdorfmutter hilft Jamil bei den Hausaufgaben

Was Jamil am besten gefallen hat am allerersten Abend im Kinderdorf? „Dass ich mir meine Bettwäsche selbst aussuchen durfte“, sagt er. Vorher kam es noch zu einem spontanen Fußballspiel auf dem Spielplatz. Er lächelt: „Meine Mannschaft hat verloren, aber es war trotzdem toll.“ Der großzügige Garten, die Spielmöglichkeiten, all das hat ihn in den ersten Tagen geradezu überwältigt. Hier in Saboura haben die Kinder viel Platz. Sogar ein Schwimmbad gibt es: Das SOS-Kinderdorf ist eine umgebaute Ferienanlage, die wegen des Krieges nie in Betrieb genommen wurde.

Ein guter Platz zum Aufwachsen

In seiner Kinderdorfmutter Lama mag Jamil, „dass sie mir immer zuhört, dass sie fast immer lächelt und dass sie nie schimpft, wenn wir bei den Hausaufgaben etwas falsch machen“. Lama ist außerdem die „Herrin“ vieler bunter Sticker; lustige Figuren, die zur Belohnung für gutes Lernen auf eine Tafel am Kleiderschrank geklebt werden für Jamil, seine vier SOS-Brüder und drei SOS-Schwestern. Er ist jetzt in der ersten Klasse und kann schon flüssig lesen. Wenn er groß ist, möchte er Pilot werden.

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Endlich ein neues Zuhause: das SOS-Kinderdorf Saboura in Syrien ist fertig

Sein Lieblingsmoment im SOS-Kinderdorf? Wenn „Mama Lama“ für die ganze Familie Popcorn macht und sich alle einen Film anschauen dürfen. Die Abenteuer von „Tom & Jerry“ mag Jamil besonders. „Dann fühle ich mich, als ob ich im Kino bin“, sagt er mit leuchtenden Augen. Es geht ihm gut in seiner neuen SOS-Familie. Trotzdem überkommt ihn manchmal eine sehr große Traurigkeit. Die Erinnerung an seine „richtige“ Familie schmerzt. Wo seine Mutter jetzt wohl ist? Ob sie noch lebt? Niemand kann ihm diese Fragen beantworten. Doch für heute und solange er Schutz und Hilfe benötigt, ist der kleine Jamil im SOS-Kinderdorf an einem guten Platz.

*Die Personen sind uns real bekannt, aus Datenschutzgründen wurden jedoch Namen und Abbildungen ersetzt.

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