Kampf ums Überleben
Schon vor dem Ausbruch des Corona-Virus in Nepal war die Familie des vierjährigen Rajiv* arm. Hunger ist ein Gefühl, das der kleine Junge trotz seines kurzen Lebens schon sehr gut kennt. Mit dem wenigen Geld, das der Vater als Tagelöhner nach Hause brachte, fiel es den Eltern schwer, die Familie ausreichend zu versorgen. Unter den Folgen litt besonders Rajiv, der bald deutliche Symptome einer Mangelernährung entwickelte.
Das änderte sich, als Rajiv in die Tagesbetreuung von SOS-Kinderdorf in Itahari im Osten des Landes aufgenommen wurde. Neben einer liebevollen Betreuung bekam der Junge hier auch drei gesunde Mahlzeiten am Tag – ein echter Lichtblick für die Familie.
Die Corona-Pandemie zerstört die Lebensgrundlage der Familie des kleinen Rajiv.
© SOS-Kinderdorf International / Foto: Pearl Sandhu
Doch dann erreichte das Corona-Virus, und mit ihm strenge Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, Nepal, und die so fragile Existenz der Familie wurde einem erneuten Stresstest unterzogen. Rajiv kann nicht mehr in die Tagesbetreuung, und auch seine beiden Geschwister müssen nun tagsüber wieder von Basanta, der Mutter, betreut werden. Lediglich Vater Pavan verlässt noch regelmäßig das Haus. Zu Hause zu bleiben kann er sich genauso wenig leisten wie schützende Masken oder Handschuhe. Trotz Ausgangsbeschränkungen geht er deshalb täglich auf den Markt, in der Hoffnung, doch noch Arbeit zu finden. „Nur so haben wir wenigstens manchmal etwas zu essen“, erzählt Basanta.
Um die Familie in diesen schweren Zeiten zu unterstützen, hat ihr das nahe gelegene SOS-Kinderdorf mit umgerechnet knapp 40 Euro ausgeholfen. Von dem Geld hat Basanta Reis und Bohnen gekauft. „Doch wie lange wir damit durchhalten, weiß ich nicht“, sagt sie.
*Namen zum Schutz der Privatsphäre geändert