Warum SOS-Kinderdorf in Bangladesch tätig ist
In Bangladesch sind 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Kinder. Sie leben in einem der am dichtesten besiedelten Länder der Welt und sind vielen Risiken ausgesetzt. Bangladesch ist aufgrund seiner geografischen Lage, seiner Ökosysteme und seiner Bevölkerungsdichte anfällig für Klimakatastrophen wie Überschwemmungen und Zyklone. Kinder sind durch diese Klimarisiken noch stärker gefährdet, vor allem wenn sie bereits in Armut leben.
Kinderarbeit
Kinderarbeit ist in Bangladesch weit verbreitet: Über vier Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren sind erwerbstätig. Es gibt zwar ein Arbeitsgesetz, das es Kindern unter 14 Jahren verbietet, zu arbeiten. Doch leider ist es schwierig, dieses Gesetz durchzusetzen. Hauptsächlich arbeiten Kinder in der Landwirtschaft und in der Bekleidungsindustrie. Viele Mädchen unter 18 Jahren werden zur kommerziellen sexuellen Ausbeutung gezwungen. Die Regierung ermutigt Kinder, in der Schule zu bleiben, anstatt zu arbeiten, und hat dazu ein Stipendienprogramm aufgelegt.
Armut
Trotz des raschen Wachstums ist die Armut nach wie vor ein großes Problem in Bangladesch, denn rund 20 Prozent der Bevölkerung leben immer noch unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Bei Kindern sind diese Zahlen sogar doppelt so hoch. Sie werden mit größerer Wahrscheinlichkeit Opfer von Kinderarbeit. Diese nimmt ihnen die Chance auf Bildung, die ihnen helfen würde, sich aus dem Kreislauf der Armut zu befreien.