"Heute bin ich in die Innenstadt gelaufen, um Lebensmittel zu kaufen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind während des Lockdowns zu teuer. Das Schwierige war, alle Einkäufe selbst zurückzutragen. Insgesamt brauchte ich etwa fünf Stunden bis ich wieder zuhause war.
Die Familie hält zusammen
Amanda mit ihren Töchtern beim Kochen.
© SOS-Kinderdorf International / Alejandra Kaiser
Mein Mann reinigte in der Zeit zusammen mit meinen Töchtern Micaela* (12) und Edu (5) den Brunnen. Den Mädchen geht es gut, sie scheinen sich keine Sorgen wegen des Corona-Virus zu machen. Sie helfen gerne zu Hause, und außerdem achte ich sehr darauf, dass sie ihre Hausaufgaben machen. Im März sollte Micaela eigentlich in die siebte und Edu in die erste Klasse gehen.
Das Geld wird knapp
Mein Mann fährt Tuk-Tuk und ich bin normalerweise tagsüber auf der Farm meiner Mutter, wo wir ein Schwein haben, und arbeite mit ihr auf dem Feld. Das hilft uns finanziell über die Runden zu kommen. Aber jetzt geht das nicht mehr. Die Farm ist zu weit weg, ich würde einen Tag brauchen, um dorthin zu kommen. Mit dem 100-Euro-Zuschuss der Regierung, den wir wegen des Lockdowns erhalten haben, konnte ich Lebensmittel kaufen. Das hilft, aber das Geld ist knapp. Wir müssen ja auch noch den Bankkredit für das Tuk-Tuk bezahlen.
Letzte Woche sammelte ich mit anderen Müttern aus dem SOS-Gemeinschaftszentrum Lebensmittel für Familien, die kein Geld mehr für Essen hatten.
Ich vertraue darauf, dass alles wieder gut wird
Die Familie lässt sich nicht unterkriegen.
© SOS-Kinderdorf International / Foto: Alejandra Kaiser
Ich habe große Angst, dass wir das Virus bekommen könnten. Deshalb verlassen wir kaum noch das Haus. Auch unsere finanzielle Situation bereitet mir Sorgen, aber ich kann nur Ruhe bewahren und darauf vertrauen, dass diese Zeit vorübergehen und alles wieder gut werden wird. Im Moment weiß ich zumindest, dass ich nach so vielen langen Spaziergängen gut schlafen werde.“
Amanda und ihre Familie werden vom SOS-Familienstärkungsprogramm in Juliaca, Peru, unterstützt.
*Name geändert, um die Privatsphäre der Kinder zu schützen