Ohne elterliche Unterstützung landen viele Kinder in einem Teufelskreis aus Drogenmissbrauch, Gewalt und der Mitgliedschaft in Straßenbanden. In Vancouver konsumieren ca. 75 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die auf der Straße leben, Methamphetamin (Kristallmeth), eine gefährliche, psychostimulierende Droge. HIV und Hepatitis C-Infektionen sind unter den Straßenkindern Kanadas genauso auf dem Vormarsch wie die Anzahl der injizierenden Drogenabhängigen. Es gibt jedoch keine offiziellen Angaben über die genaue Zahl der obdachlosen Jugendlichen in Kanada.
Die Kinder sind am meisten vom steigenden Armutsniveau betroffen. Nach Angaben von Unicef leben ca. 14 Prozent der kanadischen Kinder in relativer Armut. Kinder, die in Armut - vor allem in anhaltender Armut - leben, leiden häufiger unter gesundheitlichen Problemen, Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensstörungen. Ihre schulischen Leistungen sind meist schlechter, und sie laufen ein größeres Risiko, auch als Erwachsene in Armut zu leben. Die kanadische Regierung plant derzeit ein nationales, langfristiges Strategieprogramm zur Bekämpfung der Armut, um damit auch das Problem der Kinderarmut anzugehen.