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Familienstärkung Haiti

Dank guter Bildung: Hoffnung für Daphne

Für ihr Alter hat Daphne* schon zu viel durchmachen müssen. Die ersten Lebensjahre der heute Siebenjährigen aus Haiti waren von Unsicherheit, Entbehrung und Krankheit geprägt. Denn ihre Mutter Nathalie musste sich lange mit ihren insgesamt sechs Kindern alleine durchschlagen. Als die Gewaltausbrüche des damaligen Partners immer häufiger und brutaler wurden, floh die Familie und war auf sich allein gestellt. Nathalie hatte keine Familie, die ihr helfen konnte und ihre Arbeit als Wäscherin brachte nicht genug Geld ein, um sich und Kinder zu ernähren. Auch einen besseren Job zu finden, war für die Analphabetin zu diesem Zeitpunkt aussichtslos.
Dazu kamen immer wieder neue Schicksalsschläge. Vor einigen Jahren starb der Vater ihrer jüngsten Tochter Christine überraschend. „Und als ob das alles nicht genug gewesen wäre, hat ein Feuer mein Haus komplett zerstört. Ich konnte einfach nicht mehr“, erzählt Nathalie. Daphne war ständig krank und Nathalie gab sie, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Kleine, zu ihrem leiblichen Vater. Doch der kümmerte sich nicht richtig um seine Tochter. Als Daphne sich irgendwann weigerte zu essen, beschloss Nathalie, das Mädchen wieder zu sich zu holen. Wenige Wochen darauf hörte Nathalie zum ersten Mal vom SOS-Kinderdorf Familienstärkungsprogramm in Santo, das bedürftige Familien unterstützt. Ein Hoffnungsschimmer für Nathalie und ihre Kinder.
Seitdem geht Daphne regelmäßig ins SOS-Sozialzentrum in Santo, wo sie endlich die Schule besuchen kann – ein lang gehegter Wunsch des Mädchens. „Ich wollte immer in die Schule. Ich habe geweint, wenn ich die anderen Kinder in ihren Uniformen gesehen habe. Ich bin so glücklich darüber, dass ich jetzt Rechnen und Lesen lerne und Freunde habe“, erzählt die Siebenjährige. Mutter Nathalie besucht währenddessen verschiedene berufsbildende Maßnahmen, die im Rahmen des SOS-Familienstärkungsprogramms angeboten werden. Dort lernt sie alles Wichtige, um unabhängig zu werden und aus eigener Kraft für sich und ihre Kinder zu. sorgen. „Sie bekommen genug zu essen  und ich kann mit meinem Einkommen ihre Gesundheitsversorgung zahlen”, erzählt die Mutter stolz.
Das Familienstärkungsprogramm hat nicht nur die aktuelle Situation der Familie deutlich verbessert. Denn laut einer Studie der Weltbank beeinflusst das Bildungsniveau von Mädchen stark, wie gut es ihren eigenen Familien später einmal gehen wird. Dank SOS-Kinderdorf hat Daphne nun ihre Zukunft selbst in der Hand.
*Name wurde zum Schutz der realen Person geändert.

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So wirkt die Familienstärkung in Lateinamerika