Meldung, 27.11.2019
Nach wochenlangen Protesten in Haiti ist das Leben in der Hauptstadt von Port-au-Prince und anderen Städten weiterhin gelähmt. Schulen und Universitäten sind seit fast zwei Monaten geschlossen, die Hälfte der Unternehmen haben ihren Betrieb eingestellt. Barrikaden brennender Reifen blockieren die Straßen und die Inflation ist auf 20 Prozent gestiegen. Die Vereinten Nationen haben Alarm geschlagen, dass fast 3,7 Millionen Menschen - dringend Nahrungsmittelhilfe benötigen.
Celigny Darius, Leiter von SOS-Kinderdorf Haiti, ist tief besorgt: „Kinder und Familien leiden unter der gegenwärtigen politischen Krise. Kinder können nicht zur Schule gehen. Nahrung und Treibstoff sind knapp. Wir stehen vor einer humanitären Krise. Wir hoffen sehr, dass die politischen Akteure durch einen neutralen Vermittler schnell einen offenen Dialog einleiten und sich auf klare Pläne zur Regierungsbildung einigen können. Sie müssen auch öffentliche Programme einführen, um die Lebensbedingungen der leidenden Bevölkerung zu verbessern.“
Seit dem Ausbruch der gegenwärtigen Krise in Haiti hat SOS-Kinderdorf Haiti diverse Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die von uns betreuten Kinder und Jugendlichen geschützt sind und unsere SOS-Mitarbeiter ihre Arbeit so gut wie möglich fortsetzen können.
In den SOS-Kinderdörfern Les Cayes, Santo und Cap Haitien wurden Lebensmittelvorräte angelegt. Alle SOS-Kinderdörfer verfügen über eine Krankenstation mit Krankenschwester sowie eine zentrale Versorgung mit Medikamenten und medizinischer Grundausstattung. Aufgrund der vorübergehenden Unterbrechung der schulischen Aktivitäten werden in den Programmen pädagogische Aktivitäten angeboten. SOS-Kollegen und Betreuer werden entsprechend geschult, in Zeiten sozialer und politischer Krisen adäquat auf Gewalt zu reagieren.