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SOS-Kinderdorf in Lateinamerika hilft notleidenden Kindern und ihren Familien
Corona-Pandemie in Lateinamerika

Ein Bericht von Fabiola Flores

Kinder sind die versteckten Opfer der lateinamerikanischen Corona-Krise

Angesichts der schwachen Gesundheitssysteme, der informellen Wirtschaft und des hohen Maßes an Ungleichheit stellt die Krise eine beispiellose Herausforderung für die betroffenen Familien dar. Neun von zehn Kindern in Lateinamerika und der Karibik im Alter zwischen drei und vier Jahren sind mindestens einem der Hauptrisikofaktoren ausgesetzt: emotionaler Missbrauch, häusliche Gewalt, fehlende Förderung, mangelnde Unterstützung und unzureichende Betreuung. Aufgrund von COVID-19 wird sich die Situation wahrscheinlich noch weiter verschlechtern, da Isolationsmassnahmen und fehlendes Einkommen das Risiko von Kindesmissbrauch und häuslicher Gewalt erhöhen.

Stress erhöht das Gewaltrisiko

SOS-Kinderdorf El Salvador hilft notleidenden Kindern und ihren Familien

SOS-Kinderdorf hilft mit Lebensmittelpaketen

"Neue Stressfaktoren für Eltern und Betreuer, die möglicherweise arbeitslos sind, können das Risiko erhöhen, dass Kinder die elterliche Fürsorge verlieren. In einer Region, in der die häusliche Gewaltrate alarmierend hoch ist, kann emotionaler Stress zu weiterer Gewalt führen", erklärt Fabiola Flores, Internationale Direktorin für SOS-Kinderdörfer in Lateinamerika.

Da aktuell über 95 Prozent der Kinder aufgrund der Krise nicht zur Schule gehen können - und nur ein kleiner Prozentsatz Zugang zu Online-Bildung hat - besteht ein höheres Risiko, dass Kinder und Jugendliche zurückbleiben und letztendlich die Schule abbrechen. Nicht zur Schule zu gehen bedeutet auch, dass etwa 80 Millionen Kinder in Lateinamerika die Schulspeisung verpassen. Für einige von ihnen bedeutete dies, die einzige warme Mahlzeit am Tag.

"Die Kinder werden zu den versteckten Opfern dieser Pandemie, und sie wird kurz- und langfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden, ihre Entwicklung und ihre Aussichten haben", befürchtet Frau Flores.

Schwache Gesundheitssysteme und informelle Wirtschaft

Das Gesundheitssystem in Lateinamerika und der Karibik ist je nach Einkommensniveau der Haushalte stark segregiert. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben 30 Prozent der Bevölkerung aus finanziellen und geografischen Gründen keinen Zugang zu Gesundheitsdiensten. Im Vergleich zu den entwickelten Ländern haben die Regierungen Lateinamerikas dreimal weniger in öffentliche Gesundheitssysteme investiert.

Die Gesundheitskrise wird noch dadurch verschärft, dass auffallend viele der 140 Millionen Lateinamerikaner nur informelle Arbeitsplätze haben. Aufgrund der Pandemie wird die schrumpfende Wirtschaft das Wohlergehen von Millionen von Menschen gefährden. Zusammen mit den schwachen Gesundheitssystemen lasse dies viele Menschen verwundbar und gefährdet zurück, so die Einschätzung von Frau Flores.

"Ohne irgendeine andere Einkommensquelle oder ein Sicherheitsnetz, das den plötzlichen Einkommensverlust ausgleichen kann, zwingt diese Krise Millionen von Menschen dazu, sich jeden Tag zwischen Nahrungsmitteln und dem Virus zu entscheiden", schildert sie die Situation.

Familien dringend auf Hilfe angewiesen

Regierungen und Organisationen, fügt sie hinzu, müssen Familien in dieser Zeit der Krise unterstützen.

SOS-Kinderdorf Peru hilft notleidenden Kindern und ihren Familien

SOS-Familienstärkung in Juliaca / Peru

SOS-Kinderdorf bietet medizinische, hygienische, existenzsichernde und psychosoziale Unterstützung - und engagiert sich für die alternative Betreuung von Kindern im Falle eines Auseinanderbrechens der Familie.

"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Familien unterstützen, um Verletzungen der Kinderrechte zu vermeiden und eine qualitativ hochwertige alternative Betreuung zu bieten, wenn keine Möglichkeit besteht, dass die Kinder bei ihren Familien bleiben", erklärt Fabiola Flores.

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