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Familienstärkung im Sudan

Hoffnung für Marwa*

Der Sudan wird seit Jahrzehnten immer wieder von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten erschüttert, die zahllose Familien auseinanderreißen. Fast die Hälfte der Sudanesen lebt unterhalb der Armutsgrenze, und Kinder verlieren häufig aufgrund von Armut den Schutz der Familie. Schätzungsweise 3,5 Millionen Kinder im Sudan wachsen ohne elterliche Fürsorge auf.

Auch Kinderarbeit ist weit verbreitet: Viele sind gezwungen, in Fabriken oder auf dem informellen Sektor Geld zu verdienen, andere müssen betteln gehen, um zu überleben. Mädchen sind oft zusätzlich benachteiligt, da sie häufig schon früh zwangsverheiratet werden und noch seltener eine Schule besuchen können als Jungen.

*Name aus Datenschutzrechtlichen Gründen geändert.

Zunehmende Armut

SOS-Kinderdorf ist seit Mitte der 70er Jahre im Sudan tätig und hat seine Angebote fortwährend an die konkreten Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst. Khartum ist der größte Ballungsraum des Landes, doch die Infrastruktur der Hauptstadt kann mit dem rasanten Bevölkerungswachstum der letzten Jahre nicht mithalten. Im gesamten Stadtgebiet entstanden Armenviertel und große informelle Siedlungen, vielerorts fehlen essenzielle Dienstleistungen.

Politische Instabilität gefährdet Kinder und Familien

Der Sudan ist ein sehr junges Land – etwa 40 Prozent der Bevölkerung sind unter 14 Jahre alt. Doch gerade die Kinder leiden stark unter den Auswirkungen der politischen Instabilität, die immer wieder zu bewaffneten Konflikten führt wie zuletzt dem Militärputsch vom 25. Oktober 2021. In der Folge wurden und werden zahlreiche Familien gewaltsam voneinander getrennt, Kinder wachsen auf der Straße auf, Bildung ist für sie ein Fremdwort. Hinzu kommt, dass viele Eltern aufgrund sozialer und finanzieller Probleme mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind, solange sie keine Unterstützung von außen erhalten.

Folgen von COVID-19

Die schwierige wirtschaftliche Lage des Sudan hat sich mit der Pandemie deutlich verschärft. Die zwischenzeitlichen Ausgangssperren haben den größtenteils informellen Arbeitsmarkt stark belastet und zu einer Erhöhung der Lebensmittelpreise geführt. Vor allem Jugendliche müssen ihre Eltern vermehrt unterstützen, um das Familieneinkommen zu sichern.

So hilft SOS-Kinderdorf

Das SOS-Familienstärkungsprogramm in Khartum setzt sich in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden dafür ein, notleidende Familien vor Zerrüttung zu bewahren, damit sie ihre Kinder angemessen versorgen können. Wir versorgen Familien mit Essen und ermöglichen Zugang zu medizinischer Versorgung. Indem wir die Kosten für Schulgebühren und -materialien übernehmen, sichern wir Kindern den Zugang zu Bildung.

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Beratung, Aufklärung und Versorgung

Wir unterstützen Eltern und Kinder psychologisch und helfen bei finanziellen Fragen. Zudem sorgen wir für medizinische Aufklärung und Versorgung.

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Mikrokredite

Wir gewähren Eltern Mikrokredite für eine stabile Existenzgrundlage. Damit sie sich und ihre Kinder aus eigener Kraft aus der Armut befreien.

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Coronahilfe

Wir leisten Hilfe in Form von Nahrungsmitteln, Hygieneprodukten sowie durch Zuschüsse bei Miet-, Gesundheits- und Bildungskosten.

Das können Sie beispielsweise bewirken

Jetzt spenden!

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15

finanzieren bspw. ein Jahr lang die regelmäßige medizinische Untersuchung eines Kindes.

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30

ermöglichen bspw. einen Monat lang die Tagesbetreuung eines Kindes.

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40

decken bspw. die jährlichen Schulgebühren eines Kindes in der Grundschule.

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216

finanzieren bspw. einen Monat lang die Lebensmittelversorgung einer sechsköpfigen Familie.

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400

sichern bspw. einen Existenzgründungskredit für eine Familie zum Aufbau eines kleinen Nähgeschäfts.

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7020

finanzieren bspw. ein Jahr lang das Gehalt einer sozialpädagogischen Fachkraft.

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So können Sie helfen!

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Interview mit Salah Zakaria, Programmleiter des SOS-Kinderdorf-Familienstärkunsgprogramms im Sudan

Salah Zakaria kam 2017 als Sozialforscher zu SOS-Kinderdorf Sudan und wurde im Anschluss Programmleiter des Familienstärkunsgprogramms.


Wie hat sich der Putsch auf die Familien im Familienstärkunsgprogramm ausgewirkt?

In den ersten Wochen nach dem Putsch konnten die Eltern nicht zur Arbeit gehen, weil die Straßen gesperrt waren und der öffentliche Nahverkehr eingestellt wurde. Die meisten Straßen und Brücken zwischen Umdraman, wo die Familien leben, und Khartum, wo die Eltern  arbeiten, waren ebenfalls gesperrt. Jetzt hat sich die Lage etwas stabilisiert, aber wenn Demonstrationen stattfinden, haben die Eltern nach wie vor Schwierigkeiten ihren Arbeitsplatz zu erreichen.

Woran hat es den Familien konkret gemangelt?

Die Schließung des wichtigsten Hafens im Osten des Landes hatte schon vor dem Putsch zu einer hohen Inflation und einer drastischen Verknappung von Grundnahrungsmitteln geführt. Nach dem Putsch verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage noch weiter, sodass die Familien die Grundbedürfnisse ihrer Kinder wie Nahrung, Wasser und Medikamente kaum noch sichern konnten.

Welche Unterstützung erhalten die Familien jetzt?

Das Familienstärkungsprogramm unterstützt die Familien in diesen schwierigen Zeiten.  Neben grundlegenden Leistungen wie Schulgeld für die Kinder erhalten sie ein Lebensmittelpaket mit den wichtigsten Nahrungsmitteln. Zusätzlich haben wir ein Projekt mit einkommensfördernden Maßnahmen gestartet.

Wie ist die Coronasituation im Moment?

Das Coronavirus verbreitet sich nach wie vor, vor allem im Bundesstaat Khartum. Laut den täglichen Berichten des Gesundheitsministeriums gibt es dort die meisten schweren Verläufe und Todesfälle. Viele Familien haben ihre Einkommensquelle verloren.

Wie hilft SOS-Kinderdorf während der Pandemie?

Wir haben eine Hilfskampagne für einige der betroffenen Familien ins Leben gerufen, in deren Rahmen wir Lebensmittelpakete, Desinfektionsmittel und Masken verteilen. Wir führen Aufklärungsgespräche über Corona und geeignete Präventivmaßnahmen, was sehr dazu beigetragen hat, die materielle und emotionale Not der Menschen zu lindern. Vor allem Familien, die ihre tägliche Einkommensquelle verloren haben, hat das sehr geholfen.

Was gibt Ihnen die Kraft für Ihre tägliche Arbeit mit Familien, die unter so schwierigen Bedingungen leben?

Die Arbeit des Familienstärkungsprogramms ist sehr wertvoll, allein das ist schon eine Kraftquelle für uns. Obwohl die vielen Aufgaben – die Arbeit vor Ort und im Büro – anstrengend sind, sind wir sehr glücklich. Die Fortschritte, die die Familien machen, und wie sich ihre Lebenssituation verbessert, sind für uns sehr zufriedenstellend. Sie sind die Belohnung für die Arbeit, die wir leisten.

Salah Zakaria, Programmleiter des SOS-Kinderdorf-Familienstärkunsgprogramms im Sudan

Salah Zakaria, Programmleiter des SOS-Kinderdorf-Familienstärkunsgprogramms im Sudan