Demographisch gesehen ist der Sudan ein sehr junges Land – etwa 40 Prozent der Bevölkerung sind unter 14 Jahre alt. Doch gerade die Kinder leiden stark unter den Folgen der Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikte, wie zuletzt dem Militärputsch vom 25. Oktober 2021. Die Kämpfe der vergangenen 50 Jahre haben mehr als 1,5 Millionen Menschenleben gefordert, etwa vier Millionen mussten ihr Zuhause verlassen. Die Infrastruktur ist durch die jahrelangen Kämpfe größtenteils zerstört.
Armut und politische Instabilität gefährdet Kinder
Viele Familien wurden und werden in der Folge gewaltsam voneinander getrennt, Kinder wachsen auf der Straße auf, Bildung ist für sie ein Fremdwort. Hinzu kommt, dass viele Eltern aufgrund sozialer und finanzieller Probleme mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind, solange sie keine Unterstützung von außen erhalten.
Kinderarbeit ist weit verbreitet: Viele müssen in Fabriken oder auf dem informellen Sektor arbeiten, andere sind gezwungen betteln zu gehen. Der Kinderhandel zum Zweck der Prostitution oder sexuellen Ausbeutung ist ebenfalls weit verbreitet. Mädchen sind zusätzlich benachteiligt, da sie noch seltener eine Schule besuchen können als Jungen und häufig schon früh zwangsverheiratet werden.