Somalia, das einst zu Afrikas führenden und wohlhabenden Handelszentren gehörte, ist zu einem der ärmsten und wohl gewalttätigsten Länder der Welt geworden. Bürgerkrieg, Hungersnöte und Krankheiten haben die sozialen Strukturen zerrüttet und hunderttausende Todesopfer gefordert. Die Sterblichkeitsrate der unter Fünfjährigen liegt mit 127 Kindern von 1000 Geburten erschreckend hoch. Kaum ein Kind wird bei Krankheit medizinisch behandelt.
Nur eine sehr begrenzte Anzahl von Kindern kann in Somalia eine Schule besuchen. Nur jedes fünfte somalische Kind zwischen 7 und 12 Jahren hat die Chance, eine Schule zu besuchen, dagegen muss jedes Zweite arbeiten, um zum Familienunterhalt beizutragen. Schon in jungen Jahren arbeiten sie auf Bauernhöfen, auf Baustellen oder auf der Straße. Die UNESCO schätzt, dass über eine Million Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren in Somalia Kinderarbeit leisten.
Schwerwiegendere Formen der Kinderarbeit umfassen die erzwungene Rekrutierung von Kindersoldaten durch islamistische Milizen, die als menschliche Schutzschilde oder Selbstmordattentäter eingesetzt werden.