Warum SOS-Kinderdorf in Ruanda tätig ist
In Ruanda wachsen über eine halbe Million Kinder ohne ihre Eltern auf, und noch viel mehr laufen Gefahr, sie zu verlieren. Das ist häufig auf HIV und Aids zurückzuführen. Ohne Betreuung sind die Kinder oft sich selbst überlassen und leben in Armut. Viele sind mangelernährt, was sich langfristig auf ihre Entwicklung auswirkt. Sie haben auch keinen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Dies setzt sie dem Risiko von Krankheiten aus. In ihrer verzweifelten Not brechen viele Kinder die Schule ab, um zum Haushaltseinkommen beizutragen oder sich selbst zu versorgen. Ohne Schulbildung sind ihre Chancen gering, der Armut zu entkommen.
Bildung
Ruanda ist eines der Länder mit den besten Bildungsergebnissen. Dennoch gibt es im Bildungsbereich noch einige Herausforderungen. Obwohl fast jedes Kind eingeschult wird, schließen nur drei von zehn Kindern die Grundschule ab. Mädchen brechen die Schule noch häufiger ab, da von ihnen erwartet wird, dass sie im Haushalt mithelfen. Außerdem sind die Klassenzimmer oft überfüllt, und die Qualität der Bildung ist immer noch relativ niedrig.
Armut
Die Armut in Ruanda ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Doch rund 40 Prozent der Menschen sind weiterhin arm, vor allem in den ländlichen Gebieten. Die meisten dort leben von der Landwirtschaft, aber viele Familien haben Mühe, genug zu ernten, um davon leben zu können. Tausende haben keinen Zugang zu angemessenen Wohnungen, sauberem Trinkwasser oder sanitären Einrichtungen wie Toiletten. Dies ist vor allem für Kinder gefährlich, für die ein erhöhtes Risiko von durch Wasser übertragene Krankheiten besteht.