Auch in Marokko gibt es Armut zu verzeichnen, auch wenn sie nicht so weit verbreitet ist wie in den Ländern Schwarzafrikas. Die Armut ist hauptsächlich ein ländliches Phänomen. Zehntausende Marokkaner in den ländlichen und semi-urbanen Gebieten des Landes haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, menschenwürdigen Behausungen, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung.
In Marokko sind nahezu 40 Prozent der Bevölkerung Kinder unter 14 Jahren. Viele von ihnen leiden schwer unter dem steigenden Armutsniveau und Vernachlässigung. Ihre körperliche und geistige Entwicklung wird gefährdet. Uneheliche Kinder sind in Marokko ein großes Tabu. Aufgrund der schweren gesellschaftlichen Stigmatisierung fürchten viele alleinerziehende Mütter eine Ächtung durch ihre Familien und die Gesellschaft und setzen daher ihre Kinder nach der Geburt aus oder lassen sie im Krankenhaus zurück.