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SOS-Kinderdorf Botswana hilft Kindern in Not
Geschmuggelte Kinder in Botswana

Schutz und Unterstützung für elternlose Kinder

Vier Jahre lang hat Mpho Gakedirelwe, Sozialarbeiterin im SOS-Kinderdorf Tlokweng, mit Kindern gearbeitet, die über die Grenze nach Botswana geschmuggelt wurden. Die Eltern der Kinder waren aus Armut und Not heraus bereits vorher in andere Länder migriert. Die Geschichten der Kinder auf der Suche nach ihren Eltern erzählen viel von Leid und Kinderrechtsverletzungen. Es ist Mphos Aufgabe, eine Beziehung zu diesen Kindern aufzubauen, ihnen Hoffnung zu geben und sie zu stärken. In diesem Interview erzählt sie, wie elternlose Kinder in einer SOS-Familie Schutz und Liebe finden.

Aus welchen Ländern kommen die geschmuggelten Kinder und warum verlassen sie ihre Heimatländer?

SOS-Kinderdorf Botswana hilft Kindern in Not

Mpho Gakedirelwe arbeitet seit vielen Jahren mit geschmuggelten Kindern.

Viele der Kinder stammen aus Sambia und Somalia, aber die meisten kommen aus Simbabwe. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind die Eltern dieser Kinder gezwungen, Simbabwe zu verlassen und auf der Suche nach Arbeit irregulär nach Botswana und Südafrika einzuwandern. Während der Schulferien folgen ihnen häufig auch die Kinder. Oft begleitet sie der Schmuggler, aber in einigen Fällen ist da nur der Bus- oder Lastwagenfahrer. Kinder werden geschmuggelt, weil sie keine legalen Reisedokumente haben. Wir glauben, dass die Eltern hohe Summe dafür zahlen.

Welchen Gefahren sind die Kinder während der Migration ausgesetzt?

Schmuggel ist ein Verbrechen, und die Täter wissen das. Das macht die Reisebedingungen riskant und gefährlich. Gerade unbegleitete Minderjährige sind besonders anfällig für Missbrauch. Wir hatten zwei somalische Kinder, die in einem Lastwagen reisten, der Güter von Somalia über Botswana nach Südafrika transportierte. Wenn sich der Lastwagen in der Nacht einem Polizeikontrollpunkt näherte, legten sich die Kinder flach auf den hinteren Teil des Lastwagens und ließen sich Waren über ihren Körper stapeln, um sich zu verstecken. Tagsüber stiegen sie weit entfernt vom Kontrollpunkt aus und liefen in den Busch, wo die patrouillierende Polizei sie nicht sehen konnte. Der Lastwagenfahrer fuhr dann am Kontrollpunkt vorbei und wartete in einiger Entfernung auf sie. Dort kletterten die Kinder wieder in den Lastwagen.

Kinder aus dem benachbarten Simbabwe nehmen den Bus und steigen an einem bestimmten Ort aus. Von dort laufen sie weite Strecken durch den Busch und riskieren dabei Angriffe von wilden Tieren oder Verletzungen durch patrouillierende Soldaten. Ältere Kinder tragen die Jüngeren, damit die Gruppe sich schnell fortbewegen kann. Der Schmuggler begleitet die Kinder und kennt die Routen gut. Einmal im Land angekommen, nehmen sie einen anderen Bus, der sie an ihr Ziel bringt.

Wie gelangen diese Kinder in die Obhut der SOS-Kinderdörfer?

Nachdem die Polizei die Kinder aufgegriffen hat, wendet sie sich an das Büro für soziale und kommunale Entwicklung (S&CD). Dieses kontaktiert dann das SOS-Kinderdorf Tlokweng, um die geretteten Kinder unterzubringen. Wie alle anderen Kinder brauchen sie Betreuung und Schutz, während die zuständigen Behörden an ihrem Fall arbeiten. Das SOS-Kinderdorf ist verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die neu angekommenen Kinder die gleiche Betreuung und Sicherheit erhalten wie die aus der Gemeinde aufgenommenen Kinder.

In welchem Zustand befinden sich die Kinder, wenn Sie sie zum ersten Mal treffen?

SOS-Kinderdorf Botswana hilft Kindern in Not

Mpho versucht den Kinder Vertrauen und Zuversicht wiederzugeben.

Die Kinder sind oft verängstigt und traumatisiert. Es ist meine Aufgabe, jedes Kind zu begutachten und sein Vertrauen zu gewinnen. Die Kinder sprechen anfangs nur zögerlich und ängstlich. Ich ermutige sie, die Hoffnung, ihre Eltern wiederzusehen und eines Tages nach Hause zurückkehren zu können, nicht zu verlieren. In der Zwischenzeit sollten sie ihr neues Zuhause und ihre SOS-Mutter akzeptieren. Durch psychosoziale Unterstützung versuche ich ihnen zu helfen, in einem fremden Land und mit fremden Menschen zurechtzukommen.

Anfang 2019 hatten wir einen Fall von simbabwischen Kindern, die so verzweifelt waren, sich in einem SOS-Kinderdorf wiederzufinden, während sie sich danach sehnten, ihre Eltern zu sehen, dass sie drohten, nachts zu fliehen. Ich konnte sie beruhigen und ihnen erklären, dass der Aufenthalt in einer SOS-Kinderdorf-Familie ihrem eigenen Schutz dient. Ich versicherte ihnen auch, dass sie, sobald die Polizeiermittlungen abgeschlossen seien, ihre Eltern treffen würden. Es ist nicht leicht für ein Kind, mit solch tiefen Gefühlen der Sehnsucht nach seinen Eltern umzugehen; aber mit der Unterstützung und Liebe der SOS-Kinderdorf-Mütter schaffen sie es.

Welche Hoffnungen haben die Kinder und Jugendlichen?

Die älteren Kinder hoffen, sicher in ihre Herkunftsländer zurückzukehren und ihre Ausbildung fortsetzen zu können. Sie träumen von einem besseren Leben in Sicherheit.

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