In einem Land, das fast drei Jahrzehnte lang durch einen Bürgerkrieg tief erschüttert wurde, ist die Arbeit unserer Organisation eine besondere Herausforderung. Neben unseren SOS-Kinderdörfern bieten wir bei Bedarf auch SOS-Nothilfeprogramme an, um die ärmsten Teile der Bevölkerung zu unterstützen.
Heute baut Joseph Gemüse an
Nach ihrer Vertreibung im Bürgerkrieg erlebte Nelsons Familie – Vater, Mutter, Sohn und Tochter – eine wahre Tragödie. Da sich die Familie die Kosten für einen Arztbesuch nicht leisten konnte, starb Nelsons Mutter an Malaria. Joseph, sein Vater, der auf einer benachbarten Farm arbeitete, lebte von zwei Kilo Mais oder 200 Kwanza (2,5 US-$) pro Tag. Nach einem Jahr begann er an schweren Depressionen zu leiden, trank zu viel und verlor seinen Job. Nelson und seine Schwester versuchten auf der Straße um Almosen zu betteln, um wenigstens einmal am Tag etwas zu essen zu bekommen.
Nachdem ein SOS-Mitarbeiter auf die beiden Kinder aufmerksam geworden war, wurde die Familie in das SOS-Familienstärkungsprogramm aufgenommen, wo sie als erste Maßnahmen dringend benötigte Nahrungsmittel, Decken und Kleider erhielten. Die Kinder bekamen Schuluniformen und Geld, um zur Schule gehen zu können. Joseph wurde beigebracht, einen Gemüsegarten anzulegen und erhielt ein Stück Land von SOS-Kinderdorf, auf dem er sowohl für den Eigenbedarf als auch für den Verkauf Gemüse anbauen konnte. Durch die tägliche Arbeit bekam er bald darauf sein Alkoholproblem in den Griff und konnte sich wieder gut um seine Kinder kümmern. Die täglichen gesunden Mahlzeiten halfen der kleinen Familie die gesundheitlichen Probleme zu überwinden. Joseph konnte sogar nach kurzer Zeit ein wenig Geld zur Seite zu legen. Heute blickt er wieder hoffnungsvoll in die Zukunft: „Meine Kinder sind gesund und können eine Schule besuchen. Dank der Hilfe von SOS-Kinderdorf werden sie es später gut haben und ihren eigenen Weg gehen können!“