Jeden Tag besucht Elise Lehmann ihren Mann Franz im Krankenhaus und jeden Tag fährt sie dabei mit der Trambahn an der "Haltestelle Renatastraße" vorbei, dem Hauptsitz von SOS-Kinderdorf. Immer stärker verfestigt sich die Idee, benachteiligten Kindern zu helfen: Mit einem Testament!
Mit ihrem Testament ermöglichen Elise und Franz Lehmann Kindern neue Perspektiven
„Ach, der Franz, der war´s einfach. Mit seinem liebevollen Humor. Auch wenn seine Kindheit und Jugend nicht leicht gewesen war; aufgewachsen im Waisenhaus in der Oberpfalz, dann der Krieg. Immer hatte er hart gearbeitet, für den kleinen Traum vom Glück: Mit dem Flugzeug nach Kreta, mit dem Wohnwagen in die Berge. Und egal wo er war, er brachte Kinder zum Lachen.“, erinnert sich Elise Lehmann an ihren Ehemann. Als Franz Lehmann schwer krank wurde, besuchte sie ihn täglich im Krankenhaus - ganz in der Nähe der "Haltestelle Renatastraße", wo sich die Geschäftsstelle von SOS-Kinderdorf befindet. Da die Lehmanns keine eigenen Kinder hatten, verfestigte sich bei ihren Besuchen die Idee, benachteiligten Kindern zu helfen: Mit einem Testament!
Unterstützung für das SOS-Kinderdorf Oberpfalz
Voller Tatendrang nahm Elise Lehmann Kontakt zu SOS-Kinderdorf auf, um Infos über die Testaments-Spende zu bekommen - und teilt ihre Idee dann mit ihrem Ehemann. „Eine nette Dame hat mir erklärt, wie man das organisieren müsste, damit unser Erbe den Kindern dort zugute kommt. Das geht ganz einfach und wir müssen uns um nichts kümmern. Was meinst Du, sollten wir nicht denen unser Geld geben, für die Kinder, die es brauchen? Ihr Mann Franz ist begeistert: Abgemacht, Elise. So bleiben wir auch ein bisschen hier, sogar wenn wir nicht mehr sind."
Wenige Tage nach diesem Gespräch verstarb Franz Lehmann. Elise Lehmann überlebte ihn um sechs Jahre, in denen sie Kontakt mit einer Mitarbeiterin des Referats Nachlass und Vermögensübertragung des SOS-Kinderdorf e.V. pflegte und den letzten Willen ihres Mannes mit einem Testament regelte.