Die Volleyballspielerin Lenka Dürr engagiert sich schon seit mehreren Jahren für SOS-Kinderdorf. Bereits in jungen Jahren hat sie für das Kinderdorf in Augsburg, das in der Nähe ihres Heimatortes Kaufbeuren liegt, gespendet.Als Profisportlerin hat Lenka nicht viel Freizeit: Der Terminkalender ist meistens voll. Umso wertvoller sind für sie die freien Tage, die sie mit ihrer Familie oder ihren Freunden verbringt. „Familie ist für mich wie eine Tankstelle, bei der ich nach anstrengenden Phasen immer wieder aufladen kann“, sagt die junge Frau. „Die Familie hat aus mir den Menschen gemacht, der ich heute bin."
Die SOS-Botschafterin unterstützt zudem auch die Initiative "Wir stärken Kinder", die gemeinsam von SOS-Kinderdorf und ProSiebenSat.1 in 2016 gegründet wurde. „Ich möchte Kinder im SOS-Kinderdorf mit meiner Sportbegeisterung anstecken und ihnen den Glauben schenken, dass sie ihre Träume verwirklichen können“, erzählt Lenka. Eltern empfiehlt sie, die Kinder verschiedene Sportarten ausprobieren zu lassen. Vom falschen Ehrgeiz hält sie nichts: Kinder sollten Spaß und Freude an der Bewegung haben.
Seit einigen Jahren engagierst Du Dich für das SOS-Kinderdorf Augsburg. Wie kam es dazu?
Ich habe regelmäßig gespendet und tue es heute noch selbstverständlich. Aber in mir wuchs der Wunsch, mich intensiver sozial zu engagieren. Ich habe mich in der Umgebung meiner Heimat umgesehen und bin auf das SOS-Kinderdorf Augsburg gestoßen und durfte es besuchen. Es war wirklich beeindruckend! Am meisten hat es mich berührt, wie lebensfroh und offenherzig die Kinder und Jugendlichen dort waren, obwohl sie einiges hinter sich hatten.
© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: salue-foto
Warum engagierst Du dich für „Wir stärken Kinder“?
Ich finde dieses Projekt wunderbar. Kinder haben noch ihr ganzes Leben vor sich und ich finde es großartig, sie dabei unterstützen zu können, damit sie sich bestmöglich entfalten und entwickeln können.
Du hast lange im Ausland gelebt. Wie wichtig war Dir der Kontakt zu Deiner Familie?
Für mich ist der Kontakt zu meiner Familie sehr wichtig. Vor allem im Ausland braucht man wegen der großen Entfernung viel Unterstützung und die habe ich von meiner Familie bekommen. Für mich ist es wichtig, all meine Erlebnisse, die mich bewegen, mit meiner Familie zu teilen.
Wie hat Sport Dich verändert?
Sport hat – wie meine Familie – großen Einfluss auf meine Persönlichkeitsentwicklung gehabt. Im Sport treten ständig neue Situationen bzw. Herausforderungen auf, die man bewältigen muss. Dabei lernt und findet man so viel über sich selbst heraus.
Woher kommt Deine Begeisterung für Volleyball?
Volleyball ist ein einzigartiger Sport. Keine andere Ballsportart ist so technisch und spezifisch wie Volleyball. Man muss die Techniken beherrschen, um ein guter Spieler sein – und das unter Zeitdruck! Volleyball ist außerdem ein Teamsport und es ist faszinierend, welche Reserven starker Zusammenhalt noch mobilisieren kann.
Was können Kinder durch Volleyball lernen?
Kinder können im Volleyball Teamwork und Rücksicht aufeinander lernen. Im Volleyball ist es nämlich unheimlich wichtig, aufeinander zu hören und sich abzustimmen. Kommunikation ist entscheidend.
Und wie ist es umgekehrt: Können Profisportler etwas von Kindern lernen?
Absolut! Oft passiert es, dass Sportler zu verbissen sind. Die Leichtigkeit der Kinder wäre in diesen Situationen die Lösung. Das, finde ich, können wir Sportler von Kindern lernen.
Was empfiehlst Du: Welche Sportarten sollten Kinder unbedingt ausprobieren?
Also Ball- und Teamsportarten finde ich sehr schön, denn hier wird die Koordination extrem gefördert. Außerdem knüpfen Kinder zahlreiche Kontakte zu ihren Teamkollegen und lernen, mit verschiedenen Menschen umzugehen. Aber eigentlich dürfen und sollen Kinder den Sport ausüben, der ihnen am meisten Spaß macht. Ich halte nichts von falschem Ehrgeiz der Eltern. Kinder sollen sich frei entfalten können und ihre eigenen Erfahrungen machen. Im Sport haben sie dazu die Möglichkeit. Im Leben wird es nicht immer so sein, auch deshalb ist Sport so wichtig.