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Tipps für Eltern

Wie helfe ich meinem Kind bei psychischen Problemen?

Zuerst die Coronapandemie dann der Krieg in der Ukraine und dessen wirtschaftliche Auswirkungen: all diese Ereignisse schüren nicht nur bei Erwachsenen Unsicherheit und Angst. Auch Kinder und Jugendliche belastet die Situation stark. Unser aller Leben und Alltag scheint sich extrem zu verändern, nichts ist mehr wie vorher. Und das hat Konsequenzen: So zeigen Studien, dass der Anteil der Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten im ersten Lockdown von 20 auf 31 Prozent angestiegen ist. Es ist zu vermuten, dass diese Zahl im zweiten Lockdown weiter gestiegen ist. Doch was können Eltern tun, wenn auch die aktuelle Situation ihre Kinder zunehmend psychisch belastet?

Tipp 1: Da sein

Zuerst einmal ist es wichtig, für die Kinder präsent zu sein. Zeigen Sie Ihren Kindern, dass sie mit ihren Sorgen, Ängsten und Unsicherheiten nicht alleine sind, indem Sie sie auch auf die aktuelle Situation aktiv ansprechen. Betonen Sie, dass sie diese gemeinsam meistern werden und dass die Kinder mit all ihren Sorgen offen zu Ihnen kommen können. Unabhängig von Ihren eigenen Belastungen, muss ihr Kind das Gefühl haben, dass Sie den Weg gemeinsam bestreiten.

Tipp 2: Ängste ernst nehmen

Nehmen Sie die Ängste und Sorgen Ihrer Kinder in jedem Fall ernst, auch wenn sie Ihnen irrational erscheinen mögen. Für Ihre Kinder sind diese Ängste sehr real und belastend. Versuchen Sie Ihren Kindern diese Ängste zu nehmen, indem Sie ihnen das Gefühl geben, sie sind nicht alleine. Geben sie emotionale Sicherheit und schaffen Sie Vertrauen, auch wenn Sie sich selbst unsicher sind, wie die Zukunft aussehen wird. Es ist wichtig, dass Ihre Kinder wissen, dass Sie einen guten Weg finden.

Tipp 3: Stress abbauen

Motivieren Sie Ihre Kinder aktiv zu sein; zum Beispiel Sport zu machen, der Spaß macht. Denn bei körperlichen Aktivitäten werden Glückshormone ausgeschüttet und die machen, wie das Wort verrät, glücklich. Auch beim Lachen schütten wir diese Glückshormone aus. Auch Ihnen kann es helfen, gemeinsam mit Ihrem Kind unbeschwerte Momente zu erleben. Deshalb ist es wichtig, innerhalb der Familie weitere Aktivitäten zu haben, die Spaß machen, bei denen gelacht wird und man fröhlich ist. Holen Sie zum Beispiel ein Gesellschaftsspiel raus, puzzeln Sie zusammen oder gehen Sie durch alte Fotoalben und erzählen Sie Ihrem Kind tolle Geschichten.

Tipp 4: Struktur schaffen

Struktur ist für Kinder sehr wichtig und nicht nur im ungewissen Alltag. Struktur gibt Halt und Sicherheit. In unsicheren Zeiten ist es nochmals besonders wichtig, an immer wiederkehrenden alltäglichen Strukturen festzuhalten. So erhalten Kinder wieder einen Teil der verlorenen Sicherheit zurück. Ein Familienplan kann Ihnen helfen.

Tipp 5: Entspannungsübungen

In stressigen und sehr angespannten Zeiten, wie zum Beispiel Prüfungsphasen, kann es hilfreich sein, mit den Kindern regelmäßig ein paar einfache Entspannungs- oder Achtsamkeitsübungen zu machen. Diese können helfen, vor allem auch vor dem Schlafen gehen, um sich zu entspannen und so gut ein- und durchschlafen zu können.

Tipp 6: Hilfe holen

Wenn Ihr Kind zunehmend traurig ist, Sie Veränderungen im Essensverhalten, der Körperhygiene oder im allgemeinen Verhalten bemerken und Sie das Gefühl haben, nicht mehr weiterzuwissen: Hören Sie auf Ihre Intuition. Sie kennen Ihr Kind am besten und wissen, wann Sie sich professionelle Hilfe holen sollten.
Hier
finden Sie einige Adressen.

Anzeichen einer psychischen Überlastung von Kindern und Jugendlichen

  • Gestörtes Essverhalten
  • Autoaggresives Verhalten
  • Häufige Kopfschmerzen
  • Plötzliche, auffällige Verhaltensänderungen: Rückzug, Isolation, Weinerlichkeit, Müdigkeit, Ticks  (Fingernägel beißen, Haare zupfen, usw.)
*Studie der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (UKE)
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