Tipp 1: Sprechen Sie mit jemandem darüber
Gestehen Sie sich ein, dass Sie sich überfordert fühlen und brechen Sie das Bild von dem „perfekten Glück“ oder der „perfekten Familie“ auf. Wenn Sie die Masken fallen lassen, fallen diese mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch bei ihrem Gegenüber. Beginnen Sie dieses Experiment mit einer Person Ihres Vertrauens. Manchmal genügt es schon mit jemanden zu reden, der Ihre Situation nachvollziehen kann und Ihre Belastung ernst nimmt. Vielleicht gelingt es sogar, über die eine oder andere Anekdote aus dem Alltag zu lachen, bei der Sie versucht haben, alles perfekt zu machen und im Chaos landeten.
Tipp 2: Suchen Sie sich Hilfe in der Familie oder außerhalb
Wenn bei Ihnen der Knoten geplatzt ist, wird es Ihnen leichter fallen, sich Hilfe zu organisieren. Gehen Sie in Gedanken ihren Alltag durch und markieren Sie Aufgaben, die nicht Sie persönlich erledigen müssen. Vielleicht hilft Ihnen dabei das Eisenhower-Prinzip, bei dem Aufgaben in vier Kategorien eingeteilt werden.
- A-Aufgabe: Ihnen Wichtig und für andere dringend. Diese Aufgaben kann Ihnen keiner abnehmen und sollten schnell erledigt werden, z. B. Kind stillen.
- B-Aufgaben: Ihnen Wichtig – für andere aber nicht dringend. Besprechen Sie mit Ihrem Partner, wann dafür ein geeigneter Zeitpunkt ist, wann Sie sich dafür Zeit nehmen können, z. B. Yogastunde.
- C-Aufgaben: Ihnen nicht wichtig – für andere aber dringend. Delegieren Sie diese Aufgabe an Familienmitglieder: Fenster putzen. Ihnen nicht wichtig – für andere auch nicht dringend: Streichen Sie diese Aufgaben von ihrer Liste und stehen Sie dazu. Das sind Ihre persönlichen Perfektionsfallen!
Sollten Sie merken, dass es Ihnen nicht gelingt, sich selbst zu strukturieren, kann das bereits ein Erschöpfungssymptom sein. Dann ist es wichtig, dass Sie sich von außen Hilfe holen. Beginnen Sie mit einer Beratung, die Ihnen behilflich ist, ausreichende Entlastungsmöglichkeiten zu finden.
Tipp 3: Strukturieren Sie Ihren Tag
Ein erster Schritt aus der Überlastung ist ein guter Rhythmus im Tag. Ein geeigneter Taktgeber für diese Struktur sind Mahlzeiten. Sie unterteilen den Tag in Phasen, in denen Sie aktiv sind, und in Pausen. Aus einer Ess-Struktur wird eine Tagesroutine, die für mehr innere Balance sorgt. Entlang dieser Tagesroutine können Sie nach Ihren Bedürfnissen angenehme Aktivitäten und Verpflichtungen einbauen. Bleiben Sie dabei realistisch, was Sie tatsächlich bewerkstelligen können und versehen Sie die Pflichten z. B. mit „Einheiten“. Einkaufen, Arztbesuche, etc. brauchen zwei Einheiten. Aufräumen, Kochen und Termine vereinbaren brauchen eine Einheit. Wenn am Vormittag nur zwei Einheiten Platz haben, entscheiden Sie sich, welche Aktivität Sie wählen, statt alles mit Zeitdruck doch am Vormittag unterzubekommen. Damit Sie die Übersicht behalten, können Sie dafür einen Wochenplan führen, den Sie mit Ihrer Familie am Wochenende besprechen. Und vergessen Sie nicht, regelmäßig die D-Aufgaben zu streichen!