Wie systemisches Coaching Familien helfen kann
Britta* (33) lebt in Hamburg und ist Mutter von drei Töchtern. Mit ihrem Mann Hannes* möchte sie den Kindern ein schönes Zuhause bieten. Sie ist Krankenschwester und arbeitet Teilzeit, Hannes macht als Handwerker oft Überstunden.
Kinder, Job, Haushalt, bei Britta kam noch der Schichtdienst dazu. Das Familienleben wuchs den Eltern über den Kopf. Vor allem die älteste Tochter Anna* rebellierte gegen ihre Eltern, attackierte ihre Schwestern körperlich und war auch in der Schule isoliert. Die Familie kam an einen Punkt, an dem sie zu zerbrechen drohte. Britta: „Wir haben sogar überlegt, Anna ins Heim zu geben.“
Mit den Pädagoginnen und Pädagogen von SOS-Kinderdorf Hamburg wird in einem Eltern-Coaching erarbeitet, wie Britta und Hannes wieder ihre Rollen im Zentrum der Familie einnehmen können. Die Beratung nach dem Konzept der „Neuen Autorität“ wird in Hamburg seit zehn Jahren angeboten. Die wöchentlichen Coachings finden überwiegend bei den Familien zuhause statt. Alle Familienmitglieder werden angehört und einbezogen.
„Eltern fällt es heute oft schwer, klare Vorgaben zu machen und einen festen Rahmen abzustecken“, erklären die Coaches Rita Lauschke und Stefanie Häberlein von SOS-Kinderdorf. „Familie ist aber kein Selbstläufer. Eltern müssen präsent sein.“ Britta und Hannes haben gelernt, Regeln zu setzen und aus ihrer Hilflosigkeit herauszufinden. Heute wird in der Familie viel weniger gebrüllt und gestritten. Brittas Fazit: „Unser Familienleben hat sich um 70 Prozent zum Positiven verändert“.
*Namen und Abbildungen sind zum Schutz der realen Personen geändert.