Erwachsensein bedeutet, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können
Auch für Menschen mit Beeinträchtigungen ist das wichtig, aber nicht immer einfach. Die SOS-Dorfgemeinschaften bieten ein Umfeld, in dem individuelle und gemeinschaftliche Lebensräume geschaffen werden, mit so viel Unterstützung wie nötig und so viel Selbständigkeit wie möglich. Die enge Verflechtung von Wohnen, Arbeiten und Kultur sowie die Gemeinschaft von behinderten und nicht behinderten Menschen bilden die Grundlage des Zusammenlebens. In der Dorfgemeinschaft in Grimmen-Hohenwieden gibt es 34 Wohnplätze für erwachsene Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen in Haus- und Arbeitsgemeinschaften. Neben der Landwirtschaft unterhält die Dorfgemeinschaft eine Gärtnerei, eine Hofkäserei, eine Dorfmeisterei, eine Textil- und eine Holzwerkstatt sowie ein Ladencafé mit Küchen- und Hauswirtschaftsbetrieb.
Das singende, klingende Bäumchen - die jährliche Bildhauerwoche wird von der Stiftung mitfinanziert.
© SOS-Kinderdorf e.V.
Zusätzlich zu den Hausgemeinschaften gehören zur Dorfgemeinschaft auch Außengruppen in naher Umgebung. Die Bewohner kommen zum Arbeiten ins Dorf, nehmen an Veranstaltungen teil, pflegen Freundschaften, leben aber entsprechend ihren Fähigkeiten ein Stück unabhängiger – und werden so in ihrer Selbstständigkeit gefordert und gefördert. 2007 konnte die SOS-Dorfgemeinschaft, dank einer umfangreichen Zuwendung der Dr. E. u. E. B. Lohmeyer-Stiftung, eine vierte Außenwohngruppe vollständig errichten. Die Dr. Edelgard und Elsa Brünnhild Lohmeyer-Stiftung ist bereits seit 1990 eine tragende Säule für viele Projekte der SOS-Kinderdorf-Familie. Gegründet wurde die Stiftung von Elsa Brünnhild Loymeyer mit dem Zweck geistig, seelisch und/oder körperlich Behinderte zu fördern. So gibt ein Teil der jährlich ausgeschütteten Beträge den von SOS-Kinderdorf betreuten Menschen Perspektiven für ein gutes Leben.