Wer Malina* beim Spielen im Kindergarten beobachtet, mag kaum ahnen, welch tiefe seelische Narben das Mädchen bereits in sich trägt. Nicht von ungefähr flüchtet sich die Fünfjährige am liebsten beim Theaterspiel in Fantasiewelten – kann sie dabei doch ihrer von Einsamkeit und Vernachlässigung geprägten Realität wenigstens für ein paar Stunden entfliehen.
Malina durfte nie die Geborgenheit eines sicheren Zuhauses erfahren. Nach teils gewalttätigen Szenen zwischen den Eltern lebt das Mädchen mittlerweile allein mit ihrer Mutter. Diese ist jedoch mit der Situation völlig überfordert und kann der Kleinen weder einen strukturierten Alltag bieten noch Zuwendung schenken. Oft fühlt sich Malina schlicht unerwünscht.
Die Folgen sind bereits jetzt dramatisch: Anderen Kindern gegenüber verhält sie sich aggressiv, zugleich weist sie eklatante Entwicklungsdefizite auf. Würde Malina ihrem Schicksal überlassen, scheint ihr Weg vorgezeichnet. Sie braucht dringend Hilfe, damit sich Verhaltensauffälligkeiten nicht verfestigen und sie ihren Entwicklungsrückstand wieder aufholt.
© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: Jonathan Skudlik
Damit aus Problemen keine Krisen werden: So hilft SOS-Kinderdorf gefährdeten Kindern und Familien
Geschichten wie die von Malina zeigen auf drastische Weise: Je schneller wir gemeinsam offensichtliche Missstände beseitigen, desto besser die Entwicklungsprognosen der betroffenen Kinder.
Genau deshalb ist es ein zentrales Anliegen von SOS-Kinderdorf, gefährdete Familien zu erreichen, bevor häusliche Situationen eskalieren. Durch gezielte Erziehungsberatung und wirksame Elternarbeit wollen wir Mütter und Väter soweit stärken, dass Überforderungssituationen – inklusive aller Konsequenzen – gar nicht erst auftreten. Ein weiterer Eckpfeiler unseres Engagements sind ambulante flexible Hilfen: In deren Rahmen werden Familien durch pädagogische Beratung befähigt, selbst Lösungen zu entwickeln – und so zu erfahren, was sie aus eigener Kraft für sich und ihre Kinder bewirken können.
Begleiten in der Zeit, beistehen in der Not
Natürlich gehört zur Wahrheit auch, dass es nicht immer gelingt, belastete Familienverhältnisse nachhaltig zu stabilisieren. Dann bleibt oftmals keine Alternative, als dass ein Kind vom Jugendamt aus seiner Familie genommen wird. Auch hier sind wir für die Betroffenen da – mit kurzfristigen Notwohnungen oder der längerfristigen Unterbringung in Wohngruppen und Kinderdorf-Familien. Dort ermöglichen wir Kindern und Jugendlichen all das, was ihnen bisher verwehrt blieb: ein liebevolles Zuhause, Geborgenheit und Fürsorge.
Aufrechterhalten und ausbauen können wir unsere umfassenden Präventions- und Betreuungsangebote nur mit Ihrer Unterstützung. Deshalb bitten wir Sie: Stehen Sie uns mit Ihrer Spende zur Seite und leisten Sie damit einen wertvollen Beitrag für eine bessere Gesellschaft.
*Name und Bild wurden zum Schutz der realen Person geändert