Eigentlich sollte das eigene Zuhause ein Ort sein, an dem Kinder sich sicher und geborgen fühlen. Trotzdem sind Gewalt und Angst für viele von ihnen trauriger Alltag. 4.387 Fälle von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche verzeichnete das Bundeskriminalamt im Jahr 2021. Die meisten der Opfer waren mit dem Täter verwandt.
Doch Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. Gerade Gewalt in den Familien findet oft von der Außenwelt unbemerkt statt – die Betroffenen sind zu jung, um sich zu wehren oder schweigen aus Scham.
Aktuelle Befragungen zeigen, dass etwa fünf bis zehn Prozent aller Eltern nicht vor schwerwiegender Gewalt gegenüber ihren Kindern zurückschrecken. Mit verheerenden Folgen: Suchtanfälligkeit, selbstverletzendes Verhalten und Aggressionen sind nur einige Probleme, mit denen Betroffene zu kämpfen haben.
Doch nicht nur wenn Kinder selbst misshandelt werden, leiden sie. Auch Gewalt zwischen Eltern mitansehen zu müssen, traumatisiert. Die Kinder wissen oft nicht, wie sie mit dem Erlebten umgehen sollen. Sie fühlen sich schuldig und ausgeliefert.