Hero Image
Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag 2021
„Wir machen Zukunft – Jetzt!“ – SOS-Kinderdorf auf dem 17. DJHT

„Wir machen Zukunft – Jetzt!“ – SOS auf dem 17. DJHT

Unter dem Motto „Wir machen Zukunft – Jetzt!“ fand vom 18. bis 20. Mai 2021 der 17. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) erstmals als digitale Veranstaltung statt. SOS-Kinderdorf war mit einem umfangreichen Informationsangebot am Messestand sowie mit drei Fachveranstaltungen beim Fachkongress vertreten.
Der bundesweite Jugendhilfeträger SOS-Kinderdorf präsentierte sich am virtuellen Stand mit einer Reihe von Publikationen zu pädagogischen Angeboten und zur Praxisforschung sowie als Arbeitgeber mit vielfältigen Möglichkeiten. Dem Veranstaltungsmotto folgend drehten sich zwei Videos um das Thema Beteiligung. Im Interviewvideo „Wir reden mit!“ sprechen junge Menschen, die in SOS-Einrichtungen aufwachsen, über ihre Zukunftswünsche. Und in einem Erklärfilm berichten Jugendliche über ihre Arbeit im Kinder- und Jugendrat von SOS-Kinderdorf.  
Das Fachforum „In Care and Leaving Care“ – Erkenntnisse zu Entwicklungsverläufen junger Menschen aus zwei Längsschnittstudien“ gab Einblick in die Münsteraner Längsschnittstudie „Wege in die Zeit nach dem Heim“ (seit 2008) und in die SOS-Längsschnittstudie „Handlungsbefähigung junger Menschen auf dem Weg in die Eigenständigkeit“ (seit 2014). Die Münsteraner Studie fragt danach, wie sich die Heimerziehung im Biographieverlauf der Befragten auswirkt, wie sich die Beziehungskonstellationen von Ehemaligen entwickeln und welche Bedeutung sie der Heimunterbringung in ihrem Leben beimessen. Aus der SOS-Längsschnittstudie wurden Befunde zur Befähigung junger Menschen in der stationären Erziehungshilfe sowie zur Lebenssituation von Care-Leavern vorgestellt – insbesondere zum Erleben des Auszugs, zur erlebten Beteiligung und Begleitung sowie zu Bildungsergebnissen. Im Forum wurden auch Empfehlungen für die pädagogische Praxis und fachpolitische Rahmenbedingungen diskutiert.
Im Fachforum „Geschwister – vergessen von der Kinder- und Jugendhilfe? Was Geschwister brauchen und wie sie sich gut begleiten lassen“ standen einerseits zentrale Erkenntnisse aus der Geschwisterforschung von SOS-Kinderdorf im Fokus. Hier ging es vor allem um die rechtlichen Grundlagen für die Heimunterbringung von Geschwistern, zur Entscheidungsfindung für eine gemeinsame oder getrennte Platzierung und zur Begleitung von Geschwistergruppen. Zum anderen gaben Vertreter/-innen dreier Einrichtungen im Bereich der Inobhutnahme sowie der stationären Erziehungshilfe Einblick in ihre pädagogische Praxis. Anschließend kamen Möglichkeiten zur besseren Berücksichtigung der Perspektive von Geschwistern im Hilfeplanverfahren zur Sprache.
Außerdem leitete SOS-Kinderdorf den Workshop „Deine Themen, meine Themen, unser Einfluss – Überregionale Beteiligung in den Erziehungshilfen“, in dem Kinder und Jugendliche direkt zu Wort kamen und sich über ihre Themen mit Politik und Fachwelt austauschten. So merkte Sabisan, Vorsitzender des Kinder und Jugendrats bei SOS-Kinderdorf an: „Oftmals geht es um das Leben der Jugendlichen und Kinder und deren Rechte. Und ich habe irgendwie nicht das Gefühl, dass […] gefragt wird, was wir davon halten: Beim Jugendstärkungsgesetz, ob Kinderrechte ins Grundgesetz kommen oder bei Corona-Beschlüssen, die den Alltag von Kindern und Jugendlichen komplett einschränken.“