Welche Chancen eröffnen Ansätze wie Handlungsbefähigung (Capability-Approach) und Wohlergehen (Well-Being) für junge Menschen in den Hilfen zur Erziehung? Unter welchen Bedingungen kann die Erziehungshilfe als ganzheitliche Befähigungspraxis wirken?
Sozialpädagogisches Institut (Hrsg.)
2013
Dokumentation 9 der SPI-Schriftenreihe
ISBN: 978-3-936085-80-8
ISSN (Online): 2569-4820
Schutzgebühr:
3,50 €
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Welche Chancen eröffnen Ansätze wie Handlungsbefähigung (Capability-Approach) und Wohlergehen (Well-Being) für junge Menschen in den Hilfen zur Erziehung? Unter welchen Bedingungen kann die Erziehungshilfe als ganzheitliche Befähigungspraxis wirken?
Das eigene Wohlbefinden hängt für jeden Menschen unmittelbar mit dem Erleben von Handlungsbefähigung zusammen. Menschen, die davon überzeugt sind, das eigene Leben sinnvoll gestalten zu können, fühlen sich wohler und sind zufriedener mit sich und ihrem Umfeld. Auch gelingt es ihnen besser, mit belastenden Situationen umzugehen. Verselbstständigung und Handlungsbefähigung stellen daher zentrale Entwicklungsaufgaben junger Menschen dar, Child Well-being und der Capability-Approach gelten derzeit als vielversprechende Ansätze in der Pädagogik.
Was aber bedeuten Wohlbefinden und Befähigung als Ziele in der Erziehungsarbeit jenseits theoretischer Begrifflichkeiten konkret? Welche gelebten Erfahrungen und Ermöglichungsräume brauchen Kinder und Jugendliche, damit sie Verwirklichungschancen für ein Leben nach den eigenen Vorstellungen auch tatsächlich annehmen und für sich nutzen können? Welchen Stellenwert haben die Dimensionen „Vertrauen", „Selbstwirksamkeit" und „Autonomie" in der Kinder-und Jugendhilfe?
Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Fachtagung „Wohlergehen, Befähigung und Handlungswirksamkeit als Konzepte für die Kinder- und Jugendhilfe" vom 15. bis 16. November 2012 in Berlin. Aus verschiedenen Blickwinkeln befassen sich die Autorinnen und Autoren des Tagungsbandes mit dem Thema Handlungs- und Entwicklungsförderung junger Menschen. Die vorgestellten Ansätze und Überlegungen können und sollen zur Orientierung einer emanzipatorischen Jugendhilfepraxis beitragen, die – theoretisch fundiert und im pädagogischen Alltag spürbar – Kindern und Jugendlichen Optionen für die Zukunft eröffnet.
Alexandra N. Langmeyer
Wohlbefinden und Befähigung für ein gutes Leben als Zielsetzungen in der Erziehung
Matthias Reitzle
Ambivalenzen aushalten, Optionen handhaben, das eigene Leben entwerfen? Entwicklungsherausforderungen im Jugendalter
Mike Seckinger
Jungen Menschen Ermöglichungsräume zur Verfügung stellen − eine Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe
Maren Zeller
Vertrauen als Dimension in der Kinder- und Jugendhilfe
Angela Wernberger
Erziehungshilfen als ganzheitliche Bildungs- und Befähigungspraxis
Erich Schöpflin
Förderung von Handlungsbefähigung in der Praxis eines SOS-Kinderdorfes
Jan Düker und Thomas Ley
Verwirklichungschancen junger Menschen im Übergang von der Schule in den Beruf − eine Frage der Gerechtigkeit?
Jutta Decarli
Hilfeplanung − Weichenstellung für ein Leben nach den eigenen Vorstellungen?
Philipp Sandermann
Beteiligung und Beschwerdeverfahren in der Kinder- und Jugendhilfe − lernen, sich in eigener Sache starkzumachen?
Sandra Aßmann
Handlungs- und Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen mit und durch Medien − eine konstruktive Perspektive