Fremduntergebrachte Kinder sollen bestmöglich gefördert, ihre Bedürfnisse und Wünsche umfassend berücksichtigt werden. Dieser Band geht der Frage nach, wie es ihnen dabei eigentlich geht. Können sie an einem „fremden Ort" glücklich sein?
Sozialpädagogisches Institut (Hrsg.)
2002
ISBN: 978-3-407-55901-2
Schutzgebühr:
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Fremduntergebrachte Kinder sollen bestmöglich gefördert, ihre Bedürfnisse und Wünsche umfassend berücksichtigt werden. Dieser Band geht der Frage nach, wie es ihnen dabei eigentlich geht. Können sie an einem „fremden Ort" glücklich sein?
Der Schlüssel für das Wohl von Kindern liegt in der Familie, heißt es. Was aber ist mit Kindern, die nicht in ihren Herkunftsfamilien leben können und zeitweise oder dauerhaft fremduntergebracht aufwachsen? Welche Chancen bekommen sie – im Hinblick auf Verständnis, Zuwendung, Geborgensein, Förderung, soziale Integration? Liegt ihr Wohl in familienähnlicher Betreuung?
Das Buch bietet einen praxisnahen Überblick über den Stand der Fachdiskussion zum Thema „familienähnliche Betreuungsformen in der Jugendhilfe". Dreißig jugendliche und erwachsene Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft berichten über Erfahrungen und Erkenntnisse und beziehen Position. Dabei geht es auch um die Frage, wie die stationäre Erziehungshilfe ihre Angebote gestalten sollte, damit fremduntergebrachte Kinder und Jugendliche das bekommen, was sie wollen und brauchen. Zur Diskussion steht, was Familie heute ausmacht und wie kindgerechte Lebensgemeinschaften aussehen.
Für alle, die mit Fragen der Erziehung und des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen zu tun haben.
Von der Familie ins Heim – die Sicht der Beteiligten
Svenja Friedrich
Wie ist es dazu gekommen, dass ich im Heim lebe?
Elke Lehnst und Heike Anne Reuß
Fremdunterbringung aus der Sicht betroffener Eltern
Rainer Ulrich Schmidt
Fremdunterbringung aus der Sicht eines Jugendamtsmitarbeiters
Eckhard Thiel
Fremdunterbringung aus der Sicht eines Einrichtungsmitarbeiters
Aufwachsen in einer Einrichtung der stationären Erziehungshilfe – was fördert die Entwicklung?
Stephanie Hruza
Was ich schon immer mal sagen wollte
Lothar Unzner
Schutz und Risiko: Die besondere Bedeutung der Bindungstheorie für die Fremdunterbringung
Jürgen Blandow
Mitsprechen und Mitbestimmen: Vom Recht auf Teilhabe
Ludwig Liegle
Autonomie und Verbundenheit: Herausforderung für Erziehung und Politik
Oskar Negt
Die Persönlichkeit entwickeln: Wo sind lebbare Lern- und Erziehungsorte?
Mehr als ein Dach über dem Kopf – Lebensräume schaffen
Pamela Maternowski
Was bräuchte ich, damit es mir im Heim gut geht?
Klaus Wolf
Der Versuch, glücklich zu leben: Lebensgemeinschaften als pädagogischer Ort
Wilfried Hosemann
Geschichte und Geschichten: Familiales Leben entsteht durch Kommunikation
Simone Kreher
Sich anpassen und sich behaupten: Wie Kinder Fremduntergebrachtsein verarbeiten
Wolfgang Liegel
An der Familie leben: Plädoyer für eine flexible familiale Betreuung
Zwischenspiel
Hans-Joachim Gelberg
Das erzählte Kind. Aus der Sicht der Kinder ist alles anders – über Kinderliteratur
Zusammenleben – Beispiele aus dem Alltag familienähnlicher Betreuung
Nicole Kapprell
Über meine Zeit im Kinderdorf
Ines Kurek-Bender
Alltägliche Probleme im Pflegekinderwesen
Hans-Jürgen Pieper
Besonderheiten im Alltag einer Erziehungsstellenfamilie
Wiebke Skolik
Leben und Arbeiten in einer Wohngruppe mit alternierend innewohnender Betreuung
Sven Petersen
Aufwachsen in einer Kinderdorffamilie
Öffentlich erzogen und familiär betreut – mit Widersprüchen leben
Jennifer Tautz
Wo gehöre ich hin, wo bin ich zu Hause?
Gerhard Veith
Wenn der Arbeitsplatz gleichzeitig Lebensort ist
Doris Glasbrenner und Erwin Höbel
Zwischen Konkurrenz und Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie
Hans-Ullrich Krause
Nachfrage ohne Angebot? Zur Bereitschaft, mit fremden Kindern zu leben
Joachim Merchel
„Familienähnlichkeit" als Qualitätsmerkmal? Zur Notwendigkeit eines reflektierten Umganges mit familienanalogen Konzepten
Was ist zu tun? – Wege in die Zukunft
Nick Gertler
„Ich kann mitreden, aber … !"
Michael Winkler
Wie familienähnliche Hilfen zu beurteilen sind. Oder: Kleines Plädoyer für das Eigenrecht von Imitaten
Maria Loh
Professionelle interessieren sich primär für sich selbst! Kritische Anmerkungen zur Professionalität in den Hilfen zur Erziehung
Karl-Heinz Struzyna
Lebensweltorientierung & Co.: Entwicklungsperspektiven stationärer Erziehungshilfen an der Schwelle zum neuen Jahrtausend
Joachim Merchel
Marktwert und „Zukunftsprodukt": Wer braucht familienähnliche Betreuungsformen?