Frühe Hilfen sind niederschwellige Angebote für Schwangere und Eltern mit Kindern von 0 bis 3 Jahren. „Früh“ bezieht sich dabei zum einen auf die frühe Lebensphase des Kindes, zum anderen auf die präventive Ausrichtung der Leistungen. Die Frühen Hilfen stehen allen Familien und Kindern offen. Der SOS-Kinderdorfverein möchte mit diesen Angeboten aber vor allem sehr junge Mütter, Alleinerziehende und besonders belastete Familien ansprechen. Die Eltern sollen frühzeitig in ihrer Erziehungskompetenz unterstützt, die Eltern-Kind-Beziehung soll gestärkt werden.
Stärkung der Eltern
Eine sichere Bindung und vertrauensvolle Beziehung zu relevanten Bezugspersonen sind zentrale Voraussetzungen für die gesunde Entwicklung von Kindern. Ein wesentliches Anliegen der Frühen Hilfen ist es daher, Eltern frühzeitig in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Dazu gehört, die Bedürfnisse der Kinder feinfühlig wahrzunehmen und eine stabile, tragfähige Beziehung zu ihnen aufzubauen.
© SOS-Kinderdorf e.V.
"Fast alle SOS-Einrichtungen haben diesen Impuls in ihre Planungen aufgenommen und entwickeln unterschiedliche Angebote, abgestimmt auf den jeweiligen Bedarf vor Ort. Es ist ein lebendiger Prozess der fachlichen Auseinandersetzung und Weiterentwicklung“, berichtet Ilona Fuchs, die als Projektleiterin gemeinsam mit Uta Kachel die Umsetzung des Programms begleitet und koordiniert. Die Ausgestaltung Früher Hilfen wird im Rahmen eines übergreifenden Projektmanagements durch verschiedene Referate des SOS-Kinderdorfvereins unterstützt. Dazu gehören Fachveranstaltungen ebenso wie Qualifizierungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um die Qualität der Angebote zu sichern, sollen die Frühen Hilfen des SOS-Kinderdorf e.V. künftig evaluiert werden.
Die Angebote orientieren sich an den Wünschen und dem Bedarf der Eltern und knüpfen immer an den Fähigkeiten der Familien an. Wesentlich ist ein sensibler Umgang mit den unterschiedlichen Erziehungsvorstellungen von Eltern aus verschiedenen sozialen Milieus und Kulturkreisen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Frühen Hilfen des SOS-Kinderdorfvereins begegnen den Familien daher mit einer wertschätzenden und ressourcenorientierten Haltung.
Niederschwellige Zugänge
© SOS-Kinderdorf e.V.
Eine der größten Herausforderungen in den Frühen Hilfen ist es, Mütter und Väter in besonders belasteten Lebenslagen zu erreichen. Entsprechend wichtig sind geeignete niederschwellige Zugänge, um einen ersten Kontakt zu Familien im Sozialraum anzubahnen. Dazu zählen offene Angebote in den SOS-Einrichtungen ebenso wie die Weiterempfehlung durch Bekannte und Freunde. Klienten erfahren auch im Kontakt mit dem Gesundheitssystem, z. B. von Hebammen und Kinderärzten von den Frühen Hilfen oder werden durch andere Träger der Kinder- und Jugendhilfe, im Rahmen der Sozialberatung und in Frühförder- und Beratungsstellen darauf aufmerksam gemacht.
Vernetzung
Die unterschiedlichen Angebote der Frühen Hilfen bilden ein leicht zugängliches Unterstützungs- und Hilfesystem – sowohl innerhalb einer Einrichtung als auch in der Region. Das Spektrum reicht von gut erreichbaren Infrastrukturangeboten wie Begegnung, Austausch und Information über Elternbildung und Beratung bis hin zu spezifischeren Entlastungs- und Unterstützungsangeboten. Damit jede Familie ein passendes und auf ihren Bedarf abgestimmtes Angebot findet, kommt es darauf an, dass unterschiedliche Träger in der Region gut miteinander kooperieren. Das Gesundheitssystem und die Kinder- und Jugendhilfe können z. B. wirksam auf den Bedarf im Sozialraum reagieren, indem sie Angebote zur Verfügung stellen, die sich sinnvoll ergänzen. Dies erfordert eine große Offenheit der beteiligten Systeme in der Kooperation und beim Gestalten von Netzwerken.
Implementierung Früher Hilfen im SOS-Kinderdorfverein
Mit dem Ziel, Kindern ein gutes und gesundes Aufwachsen in ihren Familien zu ermöglichen, beschloss der Vorstand des SOS-Kinderdorf e.V. 2011, sein Engagement im Bereich der Familienstärkung zu intensivieren. „Auf dieser Grundlage sollen vorhandene Angebote im Sinne Früher Hilfen weiterentwickelt und neue Angebote aufgebaut werden“, so Uta Kachel. Das Projekt „Gemeinsam stark – von Anfang an! Frühe Hilfen im SOS-Kinderdorf e. V.“ hat eine Laufzeit bis Ende 2016 und gilt als ein Baustein zur Umsetzung der strategischen Ziele des Vereins, die Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Familien in erschwerten Lebenslagen zu erhöhen.
© SOS-Kinderdorf e.V.
"Fast alle SOS-Einrichtungen haben diesen Impuls in ihre Planungen aufgenommen und entwickeln unterschiedliche Angebote, abgestimmt auf den jeweiligen Bedarf vor Ort. Es ist ein lebendiger Prozess der fachlichen Auseinandersetzung und Weiterentwicklung“, berichtet Ilona Fuchs, die als Projektleiterin gemeinsam mit Uta Kachel die Umsetzung des Programms begleitet und koordiniert. Die Ausgestaltung Früher Hilfen wird im Rahmen eines übergreifenden Projektmanagements durch verschiedene Referate des SOS-Kinderdorfvereins unterstützt. Dazu gehören Fachveranstaltungen ebenso wie Qualifizierungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um die Qualität der Angebote zu sichern, sollen die Frühen Hilfen des SOS-Kinderdorf e.V. künftig evaluiert werden.
Bedeutung der Frühen Hilfen in der Kinder- und Jugendhilfe
Mit Blick auf das Kinder- und Jugendhilfegesetz lassen sich Frühe Hilfen zwischen Allgemeiner Förderung und Erziehungshilfen verorten.
Lesen Sie mehr zur Definition und zu den SOS-spezifischen Kennzeichen Früher Hilfen.