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Zusammenarbeit mit Freiwilligen

Gute Rahmenbedingungen, Anerkennung und Mitgestaltung

Eine wichtige Basis für das Gelingen der Zusammenarbeit von hauptamtlich Tätigen und Freiwilligen sind eine transparente Struktur und förderliche Rahmenbedingungen, die Orientierung sowohl für freiwillig Engagierte als auch für hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten. Dazu gehört eine konzeptionelle Basis, die Grundsätze, Grundhaltungen, rechtliche Regelungen sowie Selbstverständnis und Ziele der Zusammenarbeit mit Freiwilligen definiert. Damit eine Kultur der wertschätzenden Zusammenarbeit sich entwickeln und wachsen kann, ist es bedeutsam, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Ziele und Rahmung zu informieren und sie in die konzeptionelle Ausgestaltung des Freiwilligenmanagements einzubinden.
Ein weiterer wesentlicher Faktor für das Gelingen ist eine institutionalisierte hauptamtliche Ansprechperson für die freiwillig Engagierten. Eine verlässliche Begleitung der freiwilligen Tätigkeit sowie etablierte Austausch- und Reflexionsmöglichkeiten motivieren und befähigen die Freiwilligen für ihre Tätigkeit im Rahmen der Einrichtung. Voraussetzung für eine zuverlässige Begleitung ist auch die fachliche Kompetenz der Hauptamtlichen, zu erkennen, wann und wo der Einsatz von Freiwilligen sinnvoll ist und welche Art von Unterstützung für die Freiwilligen in welchem Umfang notwendig erscheint. Diese Aufgabe übernehmen in SOS-Kinderdorfeinrichtungen geschulte „Freiwilligenkoordinatoren“.
Verbindliche Rahmenbedingungen bieten Orientierung
Hilfreiche Rahmenbedingungen für eine gute Zusammenarbeit von Hauptberuflichen und freiwillig Engagierten sind z.B.
  • klare Absprachen über Aufgabenverteilung und Verantwortungsbereiche von freiwillig Engagierten und Hauptamtlichen
  • direkte Interaktion und unmittelbarer Austausch von freiwillig Engagierten und Hauptberuflichen bei Teambesprechungen, gemeinsamen Fortbildungen, Arbeitsgruppen etc.
  • Herausarbeiten von Schwerpunkten und Unterschieden von freiwilligem Engagement einerseits und beruflicher Fachlichkeit andererseits, um Vorbehalten und Konkurrenzgefühlen vorzubeugen.
Die Leitungskräfte sorgen für eine gute Implementierung freiwilligen Engagements in den Einrichtungen, indem sie
  • eine offene Kommunikation zwischen freiwillig Engagierten und Hauptberuflichen durch die Etablierung von gemischten Teams befördern
  • die Gestaltung von Räumen des „Voneinander Lernens“ gezielt unterstützen
  • eine authentische Anerkennungskultur weiterentwickeln, in der sowohl das Engagement der Freiwilligen als auch der Hauptberuflichen gewürdigt wird.

Kultur der Anerkennung
Zentral für ein gelingendes Miteinander mit freiwillig Engagierten ist eine konstruktive, von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit. Wechselseitige Akzeptanz und Anerkennung sind die Voraussetzungen für das Zusammenwirken der jeweiligen Fähigkeiten und Kompetenzen. Zugleich dienen Anerkennung und Aufmerksamkeit als „Währung“ und Nahrung für die Freiwilligkeit. In ihnen drückt sich die Wertschätzung für das Engagement der Freiwilligen aus.
In den SOS-Einrichtungen gibt es vielfältige Formen der Anerkennung der Leistungen von Freiwillig Engagierten. Sie reichen von der positiven Rückmeldung im persönlichen Kontakt oder einem Dankeschön im öffentlichen Rahmen (ideelle Anerkennung) über die Bereitstellung einer guten Ausstattung zur Durchführung der freiwilligen Tätigkeit oder Teilnahmemöglichkeiten an Qualifizierungen (geldwerte Anerkennung) bis zur Erstattung von entstandenen Aufwendungen (monetäre Anerkennung). Darüber hinaus bedeutet Anerkennungskultur insbesondere ein erlebbares Willkommensein und die Möglichkeit, sich auszuprobieren und eigene Kompetenzen sinnvoll einzusetzen.
In Arbeitstreffen und Veranstaltungen greift der SOS-Kinderdorfverein relevante Themen, darunter auch die Kultur der Anerkennung, auf und arbeitet sie inhaltlich aus. Die Qualität des Freiwilligenmanagements stellt der Träger durch die Weiterentwicklung fachlicher Standards zur Zusammenarbeit sicher.
Mitgestaltung ermöglichen
Menschen, die sich freiwillig engagieren, haben zumeist ein Interesse daran, eigene Ideen einzubringen. Sie wollen in Fragen ihres Einsatzgebietes gerne mitreden, mitgestalten, eingebunden sein und Verantwortung übernehmen. Zudem stärkt die Möglichkeit, mitzugestalten, die Motivation der Freiwilligen für ihr Engagement. Gleichwohl ist der Wunsch, mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen, individuell unterschiedlich ausgeprägt und es kann im Einzelfall Gründe geben, die Beteiligung zu begrenzen.
Das Spektrum der Mitgestaltung für Freiwillige in den SOS-Einrichtungen reicht von der Planung und Durchführung von Veranstaltungen über die Mitgestaltung des eigenen Tätigkeitsfeldes bis zur Teilnahme an Teamsitzungen. Besonders in Arbeitsbereichen, die eine klar umrissene Aufgabe beinhalten, z.B. die Mithilfe im offenen Familientreff oder die Durchführung eines Kreativ- oder Sportangebots, können Freiwillige in hohem Maße eigene Vorstellungen für die Gestaltung der Tätigkeit mitbringen.