„Wer seine Fähigkeiten gut einschätzen sowie Ressourcen erkennen und nutzen kann, der kommt eher mit widersprüchlichen Anforderungen im Alltag zurecht. Wir unterstützen Kinder und Jugendliche, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und es nach ihren Vorstellungen mitzugestalten. Handlungsbefähigung sehen wir als die zentrale Größe für eine eigenständige Lebensführung.“
SOS-Kinderdorf e.V.
Seit Jahrzehnten gestaltet der SOS-Kinderdorf e.V. Orte des Aufwachsens sowie Lern- und Entwicklungsräume für Mädchen und Jungen, die unter erschwerten Lebensbedingungen groß werden. Ziel ist es, dass sich Kinder und Jugendliche in den SOS-Einrichtungen geschützt, angenommen und zugehörig fühlen. Junge Menschen sollen befähigt werden, schrittweise die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.
Doch was genau macht diese Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Handeln – die „Handlungsbefähigung“ – aus? Was brauchen junge Menschen, damit sie ihr Leben in die Hand nehmen, Herausforderungen bewältigen und die Chancen, die sich ihnen bieten, auch tatsächlich ergreifen können?
Unter Handlungsbefähigung verstehen wir nicht allein bestimmte Einzelkompetenzen, die in verschiedenen Lebenslagen hilfreich sind. Vielmehr lässt sie sich als eine „übergeordnete personale Ressource“ verstehen, die Menschen in die Lage versetzt, ihre eigenen Fähigkeiten angemessen einzuschätzen, Chancen zu erkennen und im passenden Moment zu nutzen. Dazu gehört auch, Spannungen und Widersprüche aushalten und handhaben zu können und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Wesentlich ist also ein umfassendes Gefühl von Zuversicht und Vertrauen ins Leben und in die eigenen Möglichkeiten. Dieses Gefühl der Zuversicht setzt sich aus sechs Aspekten zusammen, die sich wie folgt beschreiben lassen: