Das SOS-Mütterzentrum Salzgitter ist seit vielen Jahren Maßnahmeträger. Überwiegend gemeinsam mit dem Jobcenter Salzgitter haben wir verschiedene Maßnahmen und Projekte zur beruflichen Aktivierung, Orientierung, Stabilisierung und Integration von ganz unterschiedlichen Personengruppen entwickelt. Seit Dezember 2012 sind wir als Träger nach der AZAV anerkannt. Darüber hinaus wurde unser Qualitätsmanagementsystem nach der DIN ISO 9001: 2015 zertifiziert.
Unsere Maßnahmen und Projekte sind in den Alltag des SOS-Mütterzentrums integriert und stellen einen Beitrag zum gemeinnützigen Angebot unseres Hauses dar. Wir bieten Beschäftigungsmöglichkeiten in den Bereichen Hauswirtschaft, Küche, Service, Kinder- und Seniorenbetreuung, welche den Standards zukünftiger Ausbildungs- und Arbeitsplätze entsprechen. Die Teilnehmer*innen werden den gesamten Zeitraum sozialpädagogisch begleitet und von unseren Anleiterinnen unterwiesen. Überdies können sie alle Unterstützungsangebote des Hauses, wie zum Beispiel Kinderbetreuung im Arbeitszeitrahmen, nutzen.
Unseren Maßnahmen und Projekten liegt eine ganzheitliche Bildungsphilosophie zugrunde:
- Raum und Zeit zur persönlichen Stabilisierung im generationenübergreifenden Miteinander
- Wertschätzende und ressourcenorientierte Arbeitsatmosphäre
- Methoden, die neugierig und Lust zum Lernen machen
- Möglichkeit der Teilnahme an von den zuständigen Kammern anerkannten Qualifizierungsbausteinen
- Zusammenarbeit mit Kooperationsbetrieben und anderen Maßnahmeträgern der Region
Jugendwerkstatt im SOS-Mütterzentrum
In unserer durch den Europäischen Sozialfonds und das Jobcenter Salzgitter seit 1997 geförderten Jugendwerkstatt werden 16 junge Menschen betriebsnah qualifiziert und pädagogisch begleitet. Ziel ist es, junge Menschen mit beruflichen Eingliederungshemmnissen und besonderem sozialpädagogischen Förderbedarf, bei denen ein direkter Übergang in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt nicht zu erwarten ist, persönlich zu stabilisieren und sozial zu integrieren und die Heranführung an und Eingliederung in Ausbildung, Arbeit bzw. in weiterführende Maßnahmen.
Berufliche Integration von Frauen Rahmen der neuen ESF-RIKA Richtlinie
(Regionale Initiativen und Kooperationen für Frauen am Arbeitsmarkt)
Seit 1999 führen wir Projekte zur beruflichen (Wieder-) Eingliederung speziell von Frauen durch. Wir erreichen dabei Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, Frauen nach der Familienphase, Frauen ohne Schul- oder Berufsabschlüsse und Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund. Die Teilnehmerinnen gewinnen fachliche Qualifikationen, Schlüsselkompetenzen und nicht zuletzt das nötige Selbstbewusstsein, um auf dem ersten Arbeitsmarkt (wieder) Fuß fassen zu können. Die Projekte wurden im Rahmen der FIFA Richtlinie (Förderung und Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt) gefördert. Seit 2022 findet eine Förderung im Rahmen der neuen ESF-RIKA (Regionale Initiativen und Kooperationen für Frauen am Arbeitsmarkt) Richtlinie statt.
Im Dezember 2022 startete unser neues Projekt: „Job update – berufsbezogene digitale Kompetenzen von (allein-) erziehenden Frauen für den Arbeitsmarkt stärken, in welchem 15 alleinerziehende oder erziehende Frauen mit und ohne Migrations- bzw. Fluchthintergrund 24 Monate, 20 Std/Woche in unserem Haus praktische Erfahrungen sammeln, fachpraktisch und fachtheoretisch qualifiziert, pädagogisch begleitet und in Praktikumsstellen vermittelt werden. Das Ziel des Projektes ist die Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Erreicht werden soll dies unter anderem dadurch, dass den Frauen (berufsbezogene) digitale Kenntnisse vermittelt werden und dadurch die digitalen Teilhabemöglichkeiten, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt erhöht werden.
Soziale Integration und psychosoziale Stabilisierung von Frauen mit aktuellem Migrationshintergrund
Seit Mai 2016 bieten wir 12 Frauen mit aktueller Fluchterfahrung im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit (AGH) die Möglichkeit, aktiv an ihrer Integration in unsere Gesellschaft mitzuwirken. Im Fokus stehen die soziale Einbindung, das Heranführen an eine verbindliche Alltags- und Tagesstruktur, das Kennenlernen sozialer Tätigkeiten, die Förderung und der Austausch kultureller Besonderheiten, die psychosoziale Stabilisierung und Stärkung der Eigenaktivität der Frauen. Die Teilnehmerinnen bilden eine feste bestehende Gruppe, womit die gegenseitige Stärkung gefördert wird. Durch gemeinsame Aktivitäten profitieren sie voneinander und unterstützen sich über ihren individuellen Erfahrungsaustausch. So entstehen Netzwerke, die der Alltagsbewältigung dienen. Gefördert wird die Maßnahme durch das Jobcenter Salzgitter.
Erhaltung oder Wiedererlangung der Beschäftigungsfähigkeit von Langzeitarbeitslosen
Seit 2005 führen wir in Kooperation mit dem Jobcenter Salzgitter eine weitere Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandentschädigung aktuell für 10 langzeitarbeitslose Erwachsene mit multiplen Eingliederungshemmnissen durch. Ziel ist, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch sinnvolle Beschäftigung an einen geregelten Arbeitsalltag und arbeitsmarktrelevante Soft Skills heranzuführen. Im Arbeitsbereich lernen sie unter fachlicher Begleitung die einzelnen Arbeitsschritte kennen, erfahren in angemessener Weise theoretisches Hintergrundwissen und können so in der praktischen Beschäftigung ausprobieren, wo ihre Fähigkeiten und Neigungen liegen. Zur erfolgreichen Beschäftigung in der AGH werden die Teilnehmer*innen zudem ergänzend sozialpädagogisch begleitet.