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Aktuelles

Thementag im “Altersrand” mit ExpertInnen, WissenschaftlerInnen und Interessierten

7. November 2019

Thementag Altersrand SOS-Mütterzentrum Salzgitter

Reges Interesse anlässlich des Thementages

„In Salzgitter findet viel mehr statt, als nach außen wahrgenommen wird“, begeistert sich der Stadtrat Dirk Härdrich in seinem Grußwort zum Thementag des Modellprojekts „Wir schauen über den Altersrand – gemeinsame Betreuung von Kindern und Alten“ im SOS-Mütterzentrum Salzgitter.

Seit anderthalb Jahren gibt es den „Altersrand“. Jetzt ist Halbzeit. Im Rahmen des Thementages stellte Ende Oktober das Projekt-Team Besuchern aus ganz Deutschland vor, was die Beteiligten im Alltag erleben, wie es von außen wahrgenommen wird und welchen Nutzen die Gesellschaft hat. In ihrem kurzweiligen Vortrag erinnerte die Bremer Soziologin Annelie Keil daran, dass es nicht nur ein ganzes Dorf braucht, um Kinder zu erziehen, sondern auch um zufrieden alt zu werden. Verbundenheit und das Gefühl dazu zugehören entstehen durch das generationenübergreifende umeinander Kümmern.

Altersrand, was ist das?

 Melanie Schulz, Thementag Altersrand SOS-Mütterzentrum Salzgitter

Zur Begrüßung moderiert Melanie Schulz (links) durch die Begrüßungsansprachen der GastrednerInnen.

Der „Altersrand“ besteht aus der Kindergartengruppe Lotte & Co und den Tagesgästen des Altenservice, die zum Teil körperlich und geistig eingeschränkt sind. Es wird zusammen gegessen, gespielt, oder auch einfach nur zugehört und geschmunzelt, wenn die beiden Jungen am Tisch darum wetteifern, wer die größte Portion Nudeln schafft. Und wenn der kleine Malik nicht an den Wasserkrug kommt, hilft ihm die 82-jährige Tischnachbarin. Das Miteinander wirkt zwanglos und selbstverständlich.

Zu verdanken ist diese Leichtigkeit den Mitarbeiterinnen, die erfinderisch sein müssen, denn für diese Art der gemeinsamen Betreuung gibt es kein Vorbild in Deutschland. Außerdem müssen sie gesetzliche Vorgaben einhalten und die unterschiedlichen Ansprüche der jeweiligen Angehörigen erfüllen. „Eltern erwarten ja normalerweise, dass Kinder sinnvoll pädagogisch beschäftigt werden, während für die Angehörigen der alten Menschen der Wohlfühlfaktor im Vordergrund steht“, sagt Melanie Schulze, die das Projekt wissenschaftlich begleitet.

Generationsübergreifende Betreuung mit Herz

Wer

Living Library „Wir blicken über den Altersrand“ SOS-Mütterzentrum Salzgitter

Living Library „Wir blicken über den Altersrand“ – Gesellschaftlicher Nutzen

die Kinder und Alten beim „Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Spiel“ beobachtet, kann sich davon überzeugen, dass alle auf ihre Kosten kommen: Spaß haben, lernen, einander verstehen und helfen. Für Kinder ist das die beste Voraussetzung um ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Für die alten Menschen ist es die beste Voraussetzung, um aktiv zu bleiben.

„In dem Modellprojekt wird darauf geachtet, dass die Menschlichkeit nicht vor lauter Professionalität und Vorschriften auf der Strecke bleibt“, sagt Michael John, Fachbereichsleiter Schule, Jugend und Familie der Stadt Arnsberg. Er gehört einem Expertenkreis an, der sich regelmäßig trifft und über das Projekt austauscht. „Für diesen Blick von außen sind wir dankbar“, sagt Projektleiterin Hildegard Schooß und fügt hinzu: „Sonst würden wir ja nur in unserem eigenen Saft schmoren“.

Ortsratsmitglied Herrmann Fleischer findet, dass in Salzgitter beispielhaft gezeigt wird, wie unnötig die übliche Separierung der Gesellschaft in Altersgruppen ist. „Früher haben die Alten ja auch mit den anderen Generationen zusammengelebt und ihre Erfahrungen weitergegeben. Dadurch sind sie länger jung geblieben“.

Ein Modellprojekt, das wachsen soll

Living Library „Wir blicken über den Altersrand“ SOS-Mütterzentrum Salzgitter

Living Library „Wir blicken über den Altersrand“ – Was sagt die Fachwelt

Unter den angereisten Gästen gab es einige, die das Betreuungsmodell auch in ihren Häusern umsetzen möchten. So ist das Mütter- und Familienzentrum aus Ingelheim gleich mit sechs Mitarbeiterinnen und einem Vertreter der Stadt angereist. „Wir arbeiten schon mit multiprofessionellen Teams und unser Haus bietet die Voraussetzungen das „Altersrand-Projekt“ zu verwirklichen und von den vielen Erfahrungen in Salzgitter zu lernen“, sagt Angela Sgro, Geschäftsführerin des MütZe Ingelheim. Und Annelie Keil schmunzelt: „Das Projekt nehme ich mit nach Bremen. Wird Zeit, dass unsere Stadtmusikanten altersgemischt werden.“ Gefördert wird der „Altersrand“ für drei Jahre von der Stiftung Skala und dem Land Niedersachsen.

Quelle Beatrice Schilling

Living Library „Wir blicken über den Altersrand“ SOS-Mütterzentrum Salzgitter

Living Library „Wir blicken über den Altersrand“ – Aus dem Alltag


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