Kitakinder verstärken Schulkinder in Worpswede

19. Dezember 2018

SOS-Kinderdorf Worpswede öffnet erste Krippengruppen in der neuen Kita in der Grundschule Worpswede

Am 4. Dezember war es soweit: Das SOS-Kinderdorf Worpswede öffnete in der Grundschule Worpswede die Türen der neuen SOS-Kindertagesstätte. Zunächst für zwei Krippengruppen und im Sommer dann für insgesamt 86 Krippen- und Kindergartenkinder. Die hellen Räumlichkeiten der ehemaligen Haupt- und Realschule wurden aufwendig von der Gemeinde saniert und speziell auf die Bedürfnisse der kleinen Entdecker angepasst. Die neue Kita bietet Platz für zwei Elementargruppen à 25 Kindern, drei Krippengruppen à 12 Kindern, einem Multifunktionsraum mit ausreichend Platz für Kreativ-, Musik- und Bewegungsangebote und ein Kinderbistro. Sowohl in den Krippengruppen für die unter Dreijährigen als auch in den Kindergartengruppen bietet die Einrichtung damit 86 Plätze für Kinder an - für berufstätige Eltern auch mit Früh- und Spätdienst. Interessierte Eltern können sich noch für einen Platz bei der Gemeinde anmelden.
Bei der neuen SOS-Kindertagesstätte handelt es sich um eine fünfgruppige Einrichtung, die eine Ganztagsbetreuung für eine Gruppe von 7:30 bis 16:00 Uhr bietet. Als Besonderheit ist die Nähe zur Grundschule hervorzuheben, welche den Übergang der Kitakinder in die Schule durch eine enge Kooperation erleichtern soll. „Unser Team wurde sehr herzlich von der Schule begrüßt“, freut sich Kitaleiterin Helga Ogiermann-Girke. Neben den herzlichen Worten hat Schulleiterin Sabine Kleinau durch ausreichend Nervennahrung in Form von Schokolade den Start in die neuen Räumlichkeiten versüßt. „Auch die gute Kooperation mit der Gemeinde und die Arbeit der engagierten Handwerker haben entscheidend dazu beigetragen, dass wie geplant der Beginn im Dezember gehalten werden konnte. Der Bedarf an Krippen- und Kitaplätzen ist groß und wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Gemeinde schnell helfen konnten, um Familien vor Ort zu unterstützen“, so Joachim Schuch, Gesamtleiter vom SOS-Kinderdorf Worpswede.

Konzept der neuen Kita
Die Kita, dessen Name vom neuen Team und den kleinen Tagesbewohnern erst noch mitentwickelt wird, bietet den Kindern neben der neuen hochwertigen Einrichtung aus Holz in den Gruppenräumen auch eine Vielseitigkeit an Förderung. Denn neben der liebevollen Betreuung steht die frühkindliche Bildung im Fokus. So konnte die erfahrene SOS-Kitaleiterin Helga Ogiermann-Girke ein starkes neunköpfiges Team gewinnen, das zusätzlich zur Qualifikation des staatlich anerkannten Erziehers, auch Zusatzqualifikationen, wie Fachkräfte für Kleinstkindpädagogik, Psychomotorik, Sprachförderungskräfte, eine Fachkraft für Integration und Inklusion und eine Bewegungspädagogin mit tänzerischer Ausrichtung beinhaltet.
Im Fokus aller SOS-Kitas steht, den Kleinkindern einen festen Tagesablauf mit Ritualen und Strukturen zu bieten, der Sicherheit vermittelt und Halt gibt, von der Begrüßung der Kinder im Morgenkreis über Sing- und Spielrunden bis zu den gemeinsamen Mahlzeiten. Gleichzeitig steht die frühkindliche Bildung im Vordergrund, bei dessen Vermittlung sehr auf die individuellen Bedürfnisse der Jüngsten eingegangen wird. „Ziel ist, jedem Kind die benötigte Aufmerksamkeit zu schenken und es dabei zu aktivieren, vieles selbstständig zu tun. Zum besonderen Konzept vom SOS-Kinderdorf Worpswede gehört auch, einen regen Austausch mit den Eltern zu pflegen und ihnen mit fachlichem Rat zur Seite zu stehen“, so Schuch weiter.
Das Konzept, mit festen Gruppen als sicheren Ort und wiederkehrenden Ritualen, wird durch gemeinsame Aktionen unterstützt. „Unsere Kita ist eine Begegnungsstätte für die kleinen Krippenkinder und die größeren Kinder aus dem Elementarbereich. Sie lernen voneinander und nehmen Rücksicht. Es ist ein gemeinsamer bunter Lebensort“, so Ogiermann-Girke. Den großzügigen, ruhig gelegenen Außenbereich, teilen sich Groß und Klein. Im Frühjahr werden die altersgerechten Spielgeräte geliefert und der rund 1.300 qm2 große Spielbereich fertiggestellt. Doppelschaukel, Spielgerüst, Matschanlage mit Schwengelpumpe, alter Baumbestand, Hügel- und Tunnellandschaft und Nestschaukel und Spielscheune für die Kleinsten komplettieren dann die neue Einrichtung.
Derzeit werden in zwei Krippengruppen jeweils vier Kinder nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell eingewöhnt, um einen sanften Übergang von der Familie in die Krippe zu gewährleisten. Das heißt, dass eine behutsame Begleitung der Eltern vorgesehen ist, bis die Kinder sich in der neuen Umgebung eingewöhnt haben. Das dauert in der Regel circa zwei bis vier Wochen. „Der erste Übergang von der Familie in die Krippe ist ein prägendes Erlebnis für die Kinder. Dabei müssen schon die Kleinsten lernen, sich von Mama und Papa zu verabschieden. Wenn uns das mit viel Fingerspitzengefühl gut gelingt und sie sich von uns trösten lassen, nehmen die Kleinsten dieses Erlebnis als Stärke ein Leben lang mit und bauen Vertrauen zu uns auf“, erklärt Ogiermann-Girke. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern und vollste Transparenz ist für die Kitaleiterin und ihr Team dabei selbstverständlich. Anfang des Jahres folgt die Eingewöhnung weiterer Krippenkinder und nach den Sommerferien starten dann auch die Kinder aus dem Elementarbereich in der neuen bunten Kita an der Grundschule Worpswede ihre Kindergartenzeit.
SOS-Kinderdorf weitet Engagement im Bereich Kindertagesbetreuung aus
Mit dem neuen Angebot möchte das SOS-Kinderdorf frühkindliche Bildung und Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf ermöglichen und erweitert somit das Engagement auch im Kitabereich. Neben der Eröffnung des Elterncafés in der Hembergstraße Anfang des Jahres und der etablierten SOS-Kindertagesstätte „Dat Butjerhus“ ergänzt die Kita an der Grundschule das Angebot in Worpswede. Im September eröffnete bereits die Kita Wunderwelt in Osterholz-Scharmbeck für 70 Krippen- und Kitakinder und im kommenden Sommer wird das Mehrgenerationen-Projekt von Sönke Steffens „Quartier am Wald“ in Worpswede an den Start gehen, bei dem SOS-Kinderdorf die Krippe als Träger betreibt.