SOS-Kinderdorf fordert: Kinderarmut endlich wirksam bekämpfen!
In Deutschland wachsen 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut auf – darauf hat die Initiative #StopptKinderarmut in den letzten Wochen eindrucksvoll hingewiesen. Im Rahmen der bundesweiten Kampagne kamen betroffene Kinder und Jugendliche zu Wort und teilten ihre eigenen Armutserfahrungen.
Armut überschattet den Alltag von jedem fünften Kind in Deutschland
© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: Maximilian Geuter
Faire Chancen für alle jungen Menschen!
Der veröffentlichte offene Brief fordert zum Abschluss der Kampagne #StopptKinderarmut faire Chancen für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland – und zwar unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten und ihrer sozialen Situation. „Armut beeinträchtigt die Entwicklungschancen von jungen Menschen erheblich. Echte Chancengerechtigkeit ist in Deutschland immer noch Utopie – in keinem anderen europäischen Land hängt der Bildungserfolg eines Kindes so stark von seiner Herkunft ab. Und gerade in Folge von Corona fürchten wir, dass sich die Benachteiligung vieler Kinder eher noch verschärft“, erläutert Lambertz den Ruf der Initiator*innen nach fairen Startbedingungen für alle jungen Menschen.
Kinderarmut sichtbar machen
Die Kampagne #StopptKinderarmut brachte Kinderarmut über den Sommer hinweg ins öffentliche Bewusstsein. Zahlreiche Prominente und Influencer*innen teilten auf Social Media ihre eigenen Armutserfahrungen und ermutigten so junge Menschen, selbst aus ihrem Leben in Armut zu berichten. Mehr als eine halbe Million junger Menschen sahen und kommentierten die Videos der prominenten Unterstützer*innen und machten #StopptKinderarmut zu einer eindrücklichen Plattform für die betroffenen Kinder und Jugendlichen. Die Reaktionen der jungen Menschen zeichnen ein differenziertes Bild davon, was es in Deutschland bedeutet, in Armut aufzuwachsen: Viele waren dankbar, dass prominente Vorbilder ihre eigenen Armutserfahrungen offen geteilt haben. Das Gefühl, das Tabuthema ansprechen zu können, wurde als sehr hilfreich empfunden. Zudem drückten viele Jugendliche aus, wie gefangen sie – und ihre Familien – sich in der Armutssituation fühlen, wie schwer der Ausweg ist – und wie unverschuldet das Abrutschen in Armut war. Gerade ihren Eltern zollen viele junge Menschen Respekt, die trotz widriger Umstände, alles für ihre Kinder geben.