Die Koffer waren gepackt, unser weißer Bus mit vielen Pferdestärken stand bereit und die Reise nach Seltz konnte beginnen. Wir waren alle so aufgeregt, endlich Urlaub, denn Urlaub, ist das schönste Laub.
In Seltz angekommen, fanden wir schnell unsere liebevoll vorbereiteten Zimmer und schmiedeten Pläne unsere Urlaubstage mit vielen Erlebnissen und Aktionen zu füllen. Viele Reiseziele standen zur Auswahl, keine Frage, aber der Bärenwald in Stuer und eine Dampferfahrt blieben die Favoriten.
Jeden Morgen begleitete uns die Natur, denn zum Frühstück konnten wir draußen sitzen. Damit wir bis zum Abendbrot nicht am Verhungern waren, gab es immer ein ausgewogenes Lunchpaket mit auf den Weg. Auf nach Altentreptow, die Stadt an der Tollense, eine wunderhübsche Kleinstadt mit zwei historischen Stadttoren. Nach vielen Laufkilometern hatten wir uns Kaffee und Kuchen wirklich verdient.
Am nächsten Tag starteten wir mit dem Besuch im Müritzeum, indem sich viele große Aquarien befinden und in einem großen Naturpark die einheimische Pflanzen-, und Tierwelt bestaunt werden kann. Besonders beeindruckend wirkte auf uns die aufgestellte Reuse, die zum Fischfang benutzt wird.
Unser gemeinsam beschlossenes Abendprogramm, das anschauen einer Serie, die es nicht zu verpassen galt, mussten wir wegen Müdigkeit ausfallen lassen. So ein Tag mit vielen Erlebnissen fordert dann doch ausreichend Schlaf. Als nächstes sollte unser Bus in Stuer landen, im Bärenwald. Wir unterhielten uns aufgeregt während der Busfahrt und überlegten, wie viele Bären es wohl im Bärenwald gibt und ob wir überhaupt einen Bären zu Gesicht bekommen, denn zu Beginn unserer Fahrt regnete es.
Im Bärenwald erfuhren wir schnell, dass wir uns völlig umsonst Sorgen gemacht hatten, denn es gibt Bären, die Wasser lieben und eben auch Bären, die wasserscheu sind.
Unser erster gesichteter Bär, war eindeutig eine Wasserrate, denn nur der Kopf schaute aus dem Wasser. Schnell lernten wir, dass immer dort Bären zu finden sind, wo sich viele Menschen am Gehege die Nasen platt drückten. Wie schön und wie groß die einzelnen Gehege sind und wie gut es den Bären dort geht, konnte unser Herz wieder höher schlagen lassen, als wir gemeinsam auch die nicht artgerechte Haltung der Bären ansahen. Tanzbärenhaltung und Ausbildung ist seit 2009 weltweit verboten, darüber freuten wir uns sehr.Unsere Dampferfahrt an die Müritz und deren Kanäle wurden zu einem wasserreichen Erlebnis.
Am Abreisetag stand die Burg Klempenow als letzter Halt auf unserer Liste. Die Mutprobe, die Aussichtsplattform auf schmalen Stufen zu erklimmen, wurde von allen bestanden. Beeindruckt waren wir von dem Plumpsklo, einmal durch das Loch schauen und wir befanden uns unter freiem Himmel.
Im nächsten Jahr verreisen wir wieder, nach Seltz natürlich. Fest versprochen.
Text und Bilder: Romy Huysmann, Familienhelferin, SOS-Dorfgemeinschaft Grimmen