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Weihnachtsbräuche aus aller Welt
So wird Weihnachten in anderen Ländern gefeiert

Weihnachtsbräuche aus aller Welt

Weihnachten wird rund um den Globus in Amerika, Europa, Asien, Afrika und Australien gefeiert. Dabei gibt es so einige Gemeinsamkeiten, aber noch viel mehr Unterschiede. Interessante Riten und Bräuche aus aller Welt haben wir hier zusammengestellt.
Seid ihr neugierig, in welchem Land Spinnweben als Weihnachtsdeko gelten oder die Familie mit Rollschuhen zur Christmette fährt?
In den fernöstlichen Ländern herrscht vor allem in dieser Zeit Nächstenliebe und Gastfreundschaft gegenüber Minderbemittelten.
In Pakistan werden die Armen des Landes in der Weihnachtszeit von Mitarbeitern der Kirche besucht und mit Nahrung und kleinen Geschenken erfreut.
In China und Japan hängen die Familienmitglieder oder auch Freunde ihre Wünsche auf Zetteln an den Weihnachtsbaum.
In Japan verbindet man Weihnachten mit KFC. Menschen laufen in Scharen zur amerikanischen Fast-Food-Kette und zelebrieren ihr “Kurisumasu ni wa kentakkii!” auch bekannt als “Kentucky zu Weihnachten!” Die japanische Tradition, an Weihnachten gebratenes Hühnchen zu verspeisen geht auf eine Werbekampagne aus dem Jahre 1974 zurück. Bis heute verzeichnet KFC die höchsten Umsatzzahlen des Jahres am Heiligabend.
Wie in Afrika Weihnachten gefeiert wird, hängt maßgeblich von der Angehörigkeit des Glaubens ab. Bei äthiopisch-orthodoxen Gläubigen feiert man beispielsweise das Weihnachtsfest am 7. Januar.
Auf dem gesamten Kontinent ist zu dieser Zeit Hochsommer. Und dennoch wird Weihnachten gefeiert. In den Städten werden die Straßen oft mit Kunstschnee geschmückt, um eine weihnachtliche Atmosphäre zu schaffen. In Kenia verzehrt man in den Familien traditionell Fladenbrot mit Hühnerfleisch. Da letzteres in der Weihnachtszeit unerschwinglich teuer ist, werden die Hühner meistens schon Monate im Voraus kostengünstig eingekauft.
In Skandinavien ist Weihnachten sehr beliebt, weshalb die Feierlichkeiten auch über mehrere Wochen andauern. In Finnland zum Beispiel besucht der Weihnachtsmann bereits in der ersten Adventswoche die Bewohner des Landes um sie auf das Weihnachtsfest einzustimmen.
In allen Ländern wird in dieser Zeit besonders auf üppige Mahlzeiten Wert gelegt. In Norwegen kann ein Mittagsmahl schon mal aus 38 Gängen bestehen, deren Einnahme sich über Stunden hinzieht. Dazu wird das spezielle Weihnachtsbier und Aquavit gereicht. In Schweden begeistert insbesondere das weihnachtliche “Donald Duck Special”. Dabei handelt es sich um eine einstündige Fernsehshow, welche am Heiligabend um 15 Uhr mit allen Familienmitgliedern gemeinsam angesehen wird. Alle anderen Feierlichkeiten müssen drum herum geplant werden. Weiße Weihnachten wird in Skandinavien mit Huskies oder Motorschlitten gefeiert.
Zu Weihnachten gehört in Island auch der am Heiligabend gekochte Milchreis, in dem eine Mandel versteckt wird – das Kind, dass die Mandel findet, bekommt ein zusätzliches Geschenk.
Für die Weihnachtsgeschenke sorgen die „Jólasveinar“: Die 13 Söhne einer Riesin. Diese „Weihnachtskerle“ kommen einzeln ab dem 12.12. von den Bergen herunter und stecken braven Kindern Geschenke in die Schuhe. Böse Kinder bekommen Kartoffeln oder Mohrrüben. 13 Tage lang werden in Island also kleine Weihnachtsgeschenke verteilt, bis die Jólasveinar ab dem 26.12. bis zum 6.1.wieder einzeln zurück in ihre Höhle in den Bergen gehen. Zu erwähnen sei noch das isländische Weihnachtsmonster, welches die Kinder daran erinnern soll, lieb zu sein. Dieses erscheint als Weihnachtskatze und wird Jólakötturinn genannt. Doch kuschelig und niedlich ist diese Katze überhaupt nicht. Sie frisst Kinder, die ihre Pflichten nicht erledigt haben und deshalb an Weihnachten keine neue Kleidung bekommen.
Vor dem Festessen gibt es dünne Gebäcke, die aus Wasser, Mehl und Stärke bestehen sowie sehr knusprig sind  - die polnischen Obladen. Die Oblaten sind mit Darstellungen von Jesus und Maria oder dem Christkind versehen. Beim Teilen und dem Verzehr der Obladen wünscht man sich viel Glück und Segen für das nächste Jahr. Diese Tradition gilt als Zeichen der Liebe, der Freundschaft und des Friedens.
Weihnachten beginnt in Polen erst, wenn der erste Stern am Himmel leuchtet. Sodann begibt man sich zu Tisch und verspeist gemeinsam das traditionelle Weihnachtsessen „Wigilia“. Es werden gleichzeitig 12 fleischlose Speisen gereicht. Oft gehören Piroggen, Rote-Bete-Suppe, ein Hefezopf und Karpfen oder Rollmops dazu. Traditionell lässt man einen Platz frei, falls ein unerwarteter Gast zu Besuch kommt.
Wer „spinnefeind“ ist, sollte das Weihnachtsfest wohl besser nicht in der Ukraine verbringen.
Denn hierzulande werden die Weihnachtsbäume mit Spinnweben dekoriert – natürlich keine echten, sondern nur Zierornamente, welche Glück bringen sollen. Diese Tradition hat ihren Ursprung in einer Geschichte über eine Frau, die sich keine Ornamente zum Schmücken ihres Baumes leisten konnte. Als sie am Morgen erwachte, war ihr Baum mit Spinnweben übersät, welche im Sonnenlicht glitzerten und wunderschön aussahen. In manchen Ländern, wie zum Beispiel in Polen oder auch Deutschland gilt es als Glückszeichen, wenn man am Weihnachtsbaum ein Spinnennetz findet.
Am Vormittag des 22.12. findet in Spanien eines der bedeutendsten öffentlichen Ereignisse statt: Die staatliche Weihnachtslotterie. Diese gibt es seit 1812 und gilt gemessen an der ausgespielten Gesamtsumme als die größte Lotterie weltweit. So waren in 2019 insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro zur Ausspielung vorgesehen. Der Hauptgewinn wird “El Gordo” oder “Der Fette” genannt. Das ganze Land befindet sich vor und während der Verkündung der Lottozahlen im Ausnahmezustand. Menschen versammeln sich zu großen Trauben und mit ihren Dutzenden Lottoscheinen, und hoffen auf das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt. Die Lottozahlen werden traditionsgemäß von den Schülern der Madrider Schule San Ildefonso gesungen.
Ein katalanischer Weihnachtsbrauch ist der Tió de Nadal bzw. dem Weihnachtsbaumstamm, der üblicherweise mit zwei Beinen, lächelndem Gesicht und einer roten Kappe geschmückt wird. Von Mariä Empfängnis am 8. Dezember bis Weihnachten „ernähren“ ihn die Kinder jeden Tag mit Obst, vor allem mit Äpfeln und Brot. Tió de Nadal darf sich zudem nachts in eine eigene, kleine Decke kuscheln. Als Dank bringt er dann Schokolade und andere Süßigkeiten. Dazu wird der arme Kerl am Heiligabend ins Feuer gelegt und von der Familie mit Stöcken geschlagen bis er „kackt“. Ja, in der Tat wird es genauso benannt und oft auch mit traditionellen Liedern besungen.
Die eigentliche Weihnachtsbescherung findet in Katalonien wie im übrigen Spanien traditionell erst am 6. Januar (Dreikönigstag) statt.
IRLAND
Ähnlich wie in England werden am 24.12. die Strümpfe der Familienmitglieder mit Geschenken und allerlei Süßem gefüllt und am nächsten Tag mit großer Freude gemeinsam ausgepackt. Aber die Iren haben noch mehr Besonderheiten als ihre Nachbarn zu bieten, zum Beispiel das traditionelle Weihnachtsschwimmen. In den Küstenregionen stürzen sich nämlich die Inselbewohner für einen guten Zweck am Morgen des 25.12. in den kühlen Atlantik. Zahlreiche Zuschauer sind hier garantiert.
Nach dem Weihnachtsschwimmen ist ein heißer Whiskey-Punsch genau das Richtige zum Aufwärmen. Mit Zitrone, braunem Zucker, Gewürznelken und heißem Wasser bekommt der irische Whiskey eine individuelle weihnachtliche Note.
In England wird das Weihnachtsfest am 25.12. gefeiert. Ein besonderer Brauch ist es, die Weihnachtsgeschenke in eigens für das Fest aufgehangene Strümpfe zu stecken. Am Vortag wird der Tisch mit flambiertem Pudding und gefülltem Truthahn gedeckt, wobei sich in letzterem eine Münze befindet. Wer diese in seiner Portion findet, hat einen Wunsch frei.
In Venezuela werden die Straßen in der Hauptstadt Caracas zu Zeiten der Weihnachtsmesse (Christmette) abgesperrt. Der Grund? Die venezolanische Bevölkerung bevorzugt es, die Kirche zu diesem Ereignis mit Rollschuhen aufzusuchen. Bahn frei!

USABesonders im Mittleren Westen Amerikas gelten Essiggurken als beliebte Weihnachtsdekoration. Noch vor der Bescherung wird die sogenannte Weihnachtsgurke irgendwo im Baumgeäst versteckt. Wer sie findet, und das ist aufgrund der Farbgebung nicht immer so einfach, hat Glück und erhält als einziger ein zusätzliches Geschenk. Seit 2009 findet sich dieser Christbaumschmuck in Form von Gewürzgurken auf den deutschen Weihnachtsmärkten. Dabei soll der Brauch sogar ursprünglich aus Deutschland kommen und damit wieder reimportiert worden sein.

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