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Homeschooling im Stadtteilzentrum

21. April 2021

Wie kann Homeschooling eigentlich gut gelingen? Vor dieser Frage stehen Eltern, deren  Kinder  - und auch wir. Um Eltern und ihre Kinder zu unterstützen, bieten wir an einem Vormittag in der Woche mehrere Stunden Homeschooling bei uns im Stadtteilzentrum an. Dass Homeschooling weit aus mehr bedeutet, als dem Online-Unterricht zu folgen und Aufgaben abzuarbeiten, war uns bewusst. Jedoch erst durch diese Zeit wird für uns alle  spürbar, wo die Herausforderungen für alle Beteiligten stehen.
Neben der Anforderung, sich technische Kompetenzen anzueignen und sich dem Lernfeld Digitalisierung zu stellen geht es für die Kinder vor allem um Grundlegendes, nämlich: sich erst einmal zu organisieren. Welche Aufgaben haben Priorität, wo müssen vielleicht auch Abstriche gemacht werden? Gemeinsam mit den Kindern erarbeiten wir einen Rahmen fürs Homeschooling. So verschaffen wir uns gemeinsam mit dem Kind einen Überblick und planen einen Tagesablauf. Ohne eine solche Struktur, wie es normalerweise der Unterricht vorgibt, kann auch Homeschooling nicht funktionieren.
Wir begleiten aktiv während des Online-Unterrichts und unterstützen weiterführend bei der Bearbeitung von Aufgaben aus ganz unterschiedlichen Fachgebieten. Hin und wieder gibt es die ein oder andere Präsentation zu gestalten, für die dann kurzerhand ein Video gedreht  und anschließend an die Lehrkraft versendet wird.
Die dafür nötigen Rahmenbedingungen und die erforderliche Ausstattung mit digitalen Endgeräten ist zu Hause bei den Kindern oft nicht vorhanden.
Die insgesamt herausfordernde – und oft überfordernde - Situation für das Kind, die wir spürbar beim Homeschooling wahrnehmen, ist die eine Sache. Die Eltern, die plötzlich auf so vielen Ebenen gefordert werden, die andere. Durch den einen Vormittag bei uns im Stadtteilzentrum  bieten wir Eltern Entlastung und den Kindern Unterstützung dabei, den Anschluss nicht zu verlieren – oder wieder zu bekommen.
Wir freuen uns, dass dieses Angebot wahrgenommen wird – denn es ist oft nicht einfach einzugestehen, Hilfe zu brauchen.  Es ist für uns schön zu sehen, dass Eltern dafür sorgen, dass ihr Kind, welches sich ohnehin schwer in der Schule tut,  bei uns Unterstützung bekommt und  dadurch Lernerfolge  erzielen kann. Im vertrauensvollen Kontakt mit den Eltern erleben wir oft Unsicherheit und – wie sie es oftmals selbst beschreiben – Hilflosigkeit und Handlungsunfähigkeit. Inhalte sind z.B. aufgrund von Sprachbarrieren zu komplex, digitale Handlungskompetenz nicht ausreichend vorhanden und der Alltag in Corona-Zeiten ohnehin schwer zu bewerkstelligen. Wichtig ist uns deshalb der stetige Austausch, indem wir die Eltern stärken möchten und sie zugleich dazu einladen, auch mit ihren eigenen Themen bei uns anzukommen.