Jugendliche gestalten Graffitis über ihren Ort
Was haben ein Fisch, ein Fußballplatz und ein Berg mit Gipfelkreuz mit Heimat zu tun? Warum lebe ich gerne hier? Was macht meinen Heimatort besonders? 10 tolle Graffitis sind im letzten Jahr als Antwort darauf entstanden. In praktischen Workshops beschäftigten sich 80 Jugendliche in 10 verschiedenen Jugendeinrichtungen über die Kunstform Graffiti mit ihrem ganz persönlichen Heimatbegriff. Prominent unterstützt wurden die jungen Künstlerinnen und Künstler vom Freiburger Graffitikünstler Evan Mocnik, der eine Menge praktische Tipps zur Hand hatte.
Graffitis on Tour
Die 10 Graffitiwände reisten nun seit der Vernissage im September bei der JugendKunstTour durch alle beteiligten Gemeinden und machten in der vergangenen Woche auch in Heitersheim und Münstertal Station. Zum Abschluss der Tour sind die Graffitis auf der Landesgartenschau in Neuenburg zu sehen.
In Münstertal besprayten fünf junge Erwachsene zwischen 18 und 22 Jahren ihre Wand mit Bollenhut, Forelle und Belchengipfel: „Wenn wir ins Tal hineinfahren und die Natur und Ruhe uns umgibt ist das ein Rückzugsort, bei dem wir entspannen können“, unterstreichen sie. „Außerdem bedeuten uns Freunde und Verwandte die hier leben sehr viel. Sie machen für uns Heimat aus.“
In Heitersheim haben die drei Künstlerinnen ihre Lieblingsplätze im Bild verewigt. Die 17-jährige Amelie sprayte den Wasserturm auf die Leinwand, die zwölfjährige Rebecca den Fußballplatz und die ebenfalls zwölfjährige Anna-Maria entschied sich für die Markthalle auf dem Lindenplatz. „Das sind die Orte, an denen wir häufig zu finden sind“, erklären sie die Motivwahl.
Eine tolle Aktion für die Jugendlichen
„Eine tolle Aktion für die Jugendlichen und eine schöne Möglichkeit, sich mit dem Heimatbegriff auf eine ganz neue Art zu beschäftigen“, loben die mobile Jugendarbeiterin Jana Ibscher und die Jugendreferentin Lisa Schmitt aus Heitersheim die Aktion, die vom Kreisjugendring getragen wurde. Anna Demoune, mobile Jugendarbeiterin in Münstertal, freut sich außerdem, dass Graffitis durch dieses Projekt als Kunstform in den Mittelpunkt rücken und nicht mehr nur als Vandalismus betrachtet werden. „Die Gemeinde Münstertal stellt in diesem Jahr sogar eine Schulwand zur Verfügung, die mit dieser Kunstform gestaltet werden wird“, erklärt sie.
Die Künstlerinnen und Künstler kommen aus den Gemeinden Titisee-Neustadt, Kirchzarten, Stegen, Umkirch, March, Bötzingen, Bad Krozingen, Münstertal und Heitersheim. Mitfinanziert wurde das Projekt durch die Aktion Mensch und die Sparkasse im Landkreis. Vielen Dank dafür!
Die Badische Zeitung berichtete ebenfalls über die Ausstellung.